In gut drei Wochen habe ich nunmehr acht Positionen für mein Trendfolge-Depot aufgebaut: Sechs Long-Positionen und zwei Short-Positionen. Geplant war, pro Woche ein bis zwei Positionen aufzubauen, aufgrund des überaus positiven Marktumfelds und sehr guter Einstiegschancen habe ich den Aufbau des Depots allerdings etwas schneller vorangetrieben. So konnte ich den Schwung direkt mitnehmen, den der deutsche Aktienmarkt durch das Überwinden des Allzeithochs im DAX Chart in der vorletzten Woche aufgebaut hat.
Derzeit stellt sich die Situation unter den Trendfolgern auf meiner Watchlist wie folgt dar: Einige Trendfolger haben ordentliche Ausbrüche hingelegt und sind seitdem in kürzester Zeit extrem gestiegen. Diese Werte sehe ich derzeit ein wenig überhitzt an, hier werden wahrscheinlich einige Rücksetzer kommen, bevor es weiter nach oben gehen kann. Für die Trendfolge-Aktien, in denen ich bereits investiert und im Gewinn bin, werde ich solche Rücksetzer natürlich aussitzen und mich langfristig über weiter steigende Kurse freuen. Denn es macht keinen Sinn, spekulativ Positionen zu verkaufen, nur weil der Markt die letzte Woche stark gestiegen ist. Wer weiß schon, wie lange diese Euphorie noch anhält. Ich möchte aber in solche zuletzt stark gestiegene Trendfolge-Aktien derzeit nicht mehr neu einsteigen, zu groß ist die Gefahr, dass es direkt nach dem Einstieg dann erst einmal ein wenig abwärts geht.
Die andere Hälfte der Trendfolger hat noch nicht richtig gezündet. Das betrifft besonders die amerikanischen Werte. Selbst unter den Top 10 der besten Trendfolge-Aktien sind noch zahlreiche Werte, die sich schwer tun, bedeutsame Ausbrüche zu bilden. Und weder Dow Jones, noch S&P500 oder die technologielastigen Nasdaq-Indizes konnten neue Allzeit-Hochs ausbilden. Hier muss man nun Geduld haben. Nachdem das Depot bereits zu 80% investiert ist und diese Investitionen ohnehin etwas schneller erfolgten als geplant, werde ich hier auf wirklich gute Chancen warten. Ich habe einige wenige Werte auf meiner Watchlist, die kurz vor bedeutenden Ausbrüchen stehen. Sobald diese erfolgen, schlage ich zu. Bevorzugt möchte ich dabei noch mindestens einen amerikanischen Wert aufnehmen. Zwar ist meine oberste Priorität, immer die stärksten Trendfolge-Aktien im Depot zu haben, ganz egal aus welchem Land diese kommen. Da wir mit Walt Disney erst einen einzigen amerikanischen Wert im Depot haben und ich eine gewisse Diversifikation sicherstellen möchte, wird mindestens einer der beiden verbleibenden Werte ein Optionsschein auf eine amerikanische Aktie sein.
Meine langfristigen Erwartungen sind dagegen höchst optimistisch. Über ein Jahr lang hat der DAX sich nunmehr mit der Spanne zwischen 8900 und 10.000 Punkten beschäftigt – mit einigen Fehlausbrüchen nach oben und kurzen Rücksetzern darunter. Ein Ausbruch aus einer so langen Seitwärtsbewegung und gleichzeitig das Überwinden der psychologisch wichtigen 10.000 Punkte-Marke wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einer lange andauernden Aufwärtsbewegung führen. Und auch wenn es in dieser immer wieder Korrekturen geben wird – der Weg nach oben ist frei. Wenn die amerikanischen Indizes folgen sollten, wird dies noch einmal zusätzlich Auftrieb geben. Und von Übertreibungen am Aktienmarkt sind wir weit entfernt. Die Investitionsquote gerade in Deutschland ist niedrig und viele private Investoren zögern noch – wegen Griechenland, Russland und vielen anderen Gründen, die immer noch angeführt werden, warum jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um in Aktien zu investieren. Inzwischen wird mein Trendfolge-Depot seinen Weg nach oben weiter fortsetzen und zu schönen Gewinnen führen.
Die weitere Strategie lautet also: Abwarten, die Gewinne laufen lassen und wenn sich richtig gute Chancen ergeben, die restlichen 20% des Kapitals investieren. Das kann schon morgen sein, oder erst in zwei Wochen. Für das langfristige Ziel spielt das keine Rolle.