Anleger und Analysten, die nicht an der aktuellen KI-Rallye teilhaben, sind Meister im Schlechtreden der derzeitigen Situation.
Dabei wird die Rallye gerne mit zwei Szenarien verglichen, die ein böses Ende nahmen:
Entweder mit der Dotcom-Blase im Jahr 2000, auf die ein mehr als zweijähriger Bärenmarkt mit massiven Kursverlusten folgte, oder mit dem Wasserstoff-Hype im Jahr 2021, nach dem die meisten Wasserstoff-Aktien in einen Abwärtstrend übergingen, der bis heute anhält.
Allerdings ist die heutige Situation ganz anders als im Jahr 2000.
Als die Dotcom-Blase platzte, hatten die Märkte einen 10-jährigen Bullenmarkt hinter sich. Der US-Technologieindex Nasdaq 100 hatte sich in dieser Zeit von 163 auf 4.816 Punkte fast verdreißigfacht!
Heute hat er noch nicht einmal ein neues Allzeithoch nach der Korrektur des letzten Jahres erreicht.
Mit der Endphase der Dotcom-Rallye sind die starken Kursanstiege der letzten Monate bei KI-Aktien deswegen aus meiner Sicht in keiner Weise zu vergleichen.
Wasserstoff war und ist noch nicht reif für den Massenmarkt
Und wie sieht es im Vergleich zur Wasserstoff-Rallye im vorletzten Jahr aus?
Der Wasserstoff-Hype galt einer Technologie, die noch lange nicht reif für den Massenmarkt ist.
Die meisten Wasserstoffaktien, die damals stark gestiegen sind, machen auf Jahre hinaus keine Gewinne.
Wenn Wasserstoff jemals einen großen Einfluss auf unsere Wirtschaft haben wird, dann wird das noch fünf bis zehn Jahre dauern. Denn außer ein paar Pilotprojekten gibt es nicht viel.
Das heißt nicht, dass Wasserstoff in den nächsten Jahren nicht ein sehr interessanter Megatrend werden kann.
Grüner Wasserstoff kann unsere Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen und wird von der Politik stark gefördert.
Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass in diesem Bereich Unternehmen entstehen, die über viele Jahre vom Megatrend Wasserstoff profitieren. Heute ist es aber noch nicht so weit.
Bei der Künstlichen Intelligenz ist das ganz anders.
An KI wird seit Jahrzehnten geforscht. Jetzt ist die Technologie so weit, dass sie den Durchbruch in den Massenmarkt schafft.
Das erinnert sehr an das Internet. Der Vorläufer des Internets wurde bereits 1964 entwickelt, aber erst als das World Wide Web hinzukam und 1993 für jedermann zugänglich wurde, kam der große Boom.
Ähnlich verhält es sich heute mit der Künstlichen Intelligenz. Was damals das World Wide Web war, ist heute ChatGPT.
Künstliche Intelligenz ist massentauglich
Anders als beim Wasserstoff wird es nicht mehr viele Jahre dauern, bis die Technologie massentauglich ist – sie ist es heute schon!
Und es gibt viele Unternehmen, die von KI profitieren, ohne erst jahrelang Verluste zu machen.
Die meisten KI-Unternehmen, die ich meinen Lesern in den letzten Monaten empfohlen habe, sind hoch profitabel, immer noch fair bewertet. Sie bekommen durch die künstliche Intelligenz lediglich noch einmal einen gewaltigen zusätzlichen Schub.
Wer glaubt, dass die KI-Rallye genauso verpuffen wird wie der Wasserstoff-Hype, hat sich meiner Meinung nach noch nicht ausreichend damit beschäftigt, wie diese Technologie unsere Welt verändern wird.
Der KI-Experte Nick Borstrom sagte kürzlich in einem Handelsblatt-Interview, dass KI-Modelle künftig im Vergleich zur menschlichen Intelligenz „mit digitaler Geschwindigkeit und einem Gehirn von der Größe eines Warenhauses“ arbeiten, was zu transformativen Ergebnissen führen wird.
Bei allen Gefahren, die langfristig von solchen Modellen ausgehen könnten, müssen wir auch verstehen, welche Vorteile KI der Menschheit bringt.
Die Heilung von Krankheiten wie Krebs. Die Linderung des Hungers in armen Ländern. Künstliche Intelligenz kann uns auch helfen, den Klimawandel zu bewältigen.
Die KI-Revolution ist vergleichbar mit der industriellen und digitalen Revolution
Vor allem aber wird KI jedes einzelne Unternehmen und unsere Wirtschaft transformieren, vergleichbar mit der industriellen Revolution, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse tiefgreifend und nachhaltig veränderte, oder mit der digitalen Revolution, die uns ab den 1980er Jahren den Computer und das Internet bescherte.
Danach arbeitete kein Unternehmen mehr so wie zuvor: Entweder es passte sich der neuen Technologie an oder es verschwand vom Markt.
Künstliche Intelligenz wird einen Produktivitäts- und Gewinnschub auslösen, wie wir ihn seit Jahrzehnten nicht gesehen haben. Dabei stehen wir erst ganz am Anfang.
Die aktuelle KI-Rallye ist der Beginn von etwas ganz Großem, und als Megatrend-Investoren sind meine Leser von der ersten Stunde an dabei.
Das heißt nicht, dass die heiß gelaufenen Aktien in diesem Bereich nicht zwischenzeitlich konsolidieren können. Das müssen sie sogar.
Aber im Gegensatz zum Wasserstoff-Hype dürften gut ausgewählte KI-Aktien nach jeder Korrektur ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen und auf Jahre hinweg auf immer neue Höchststände klettern.
Verpassen Sie diese Chance nicht!