Wochenanalyse Trendfolge

Blockieren die US-Wahlen die Märkte?

Als Trend-Investoren brauchen wir nur eines: Einen Trend. Logisch. Den letzten großen Trend sahen wir von Ende 2011 bis Anfang 2015. Damals gingen die Märkte über drei Jahre lang fast schnurstracks nach oben. Einen mittelfristigen Trend hatten wir beispielsweise im Oktober und November 2015. Damals legte das Optionsschein-Depot in zwei Monaten um 70 % zu. Den letzten sehr kurzfristigen Trend haben wir direkt nach dem Brexit-Voting gesehen. Drei Wochen lang ging es steil bergauf. Zu kurz, um das Depot weit nach vorne zu bringen.

Es muss nicht unbedingt ein Aufwärtstrend sein. Ein langfristiger Abwärtsimpuls ist zwar deutlich schwieriger zu traden, weil hier oft mehrere Korrekturwellen mit zwischenzeitlichen Erholungen sehr plötzlich kommen. Aber auch in einem langfristigen Abwärtstrend können Sie als Trendfolge-Investor Geld verdienen.

Aktuell bewegen sich die Märkte jedoch gar nicht – weder nach oben noch nach unten. Die Frage ist also: sind die US-Wahlen schuld? Können wir danach mit einem Impuls rechnen? Wenn ja, in welche Richtung wird er gehen? Und wann müssen wir mit einer erhöhten Volatilität rechnen? Diese Fragen möchte ich heute mit Ihnen besprechen.

Was spricht für steigende Märkte?

Trotz der langen Seitwärtsbewegung sind die Märkte charttechnisch immer noch extrem bullish. August, September und Oktober sind saisonal schwierige Zeiten, in denen es oft Korrekturen gibt, die bis hin zu Crashs gehen. In den letzten Jahren war das immer der Fall – ohne Ausnahme. Dieses Jahr ging es von den Höchstständen zwar auch ein wenig abwärts. Der Markt schwenkte jedoch lediglich in eine Seitwärtsbewegung ein. Ein klares Korrekturzeichen, das wir am 9.9.2016 vor allem im Nasdaq 100 gesehen haben, wurde schon am nächsten Tag von den Bullen gekontert. Bis heute wurde kein Warnsignal in den Indizes nachhaltig bestätigt (ein Fakt, der sich allerdings ändern könnte, wenn die Märkte heute noch einmal deutlich abgeben).

Auch die fundamentalen Daten sprechen jetzt wieder für steigende Kurse: Die Quartalszahlen und deren Ausblicke bestätigen, dass die Unternehmensgewinne nach einer längeren Durststrecke langsam wieder anfangen zu steigen. Die volkswirtschaftlichen Daten waren in den letzten Wochen ebenfalls überwiegend positiv.

Charttechnisch gibt es außerdem viel Platz: Selbst, wenn der S&P 500 nochmals 100 Punkte (etwa 5 %) verliert und bei 2000 Punkten landet, ist das langfristig positive Bild noch überhaupt nicht getrübt. Dort könnte sich ein tragfähiger Doppelboden bilden.

Was spricht für fallende Märkte?

Alle wichtigen amerikanischen Indizes sind im Juli und August auf neue Allzeithochs ausgebrochen. Ein solcher Ausbruch ist normalerweise ein starkes bullishes Zeichen, dem schnell Anschlusskäufe folgen. Das gilt besonders wenn auch noch die Fundamentaldaten stimmen. Diese Anschlusskäufe sind bisher jedoch komplett ausgeblieben.

Genauso sieht es in den einzelnen Aktien aus: Ausbrüche nach oben, die Basis meiner Trendfolgestrategie, wurden in den letzten drei Monaten kaum bestätigt. Bestes Beispiel ist Regeneron: Ich hatte extra gewartet, bis dieser Mega-Trendfolger vier Stärkesignale gezeigt hat. Das hielt ihn nicht davon ab, nach unserem Kauf zu fallen.

Auch bei fast allen anderen Aktien kamen einfach keine Anschlusskäufe nach bullischen Signalen, wie es sonst üblich ist. Das gilt natürlich nicht nur für die Werte, die wir im Depot haben, sondern für so gut wie alle Aktien auf meiner Watchlist, die immerhin etwa 300 Titel umfasst. Selbst die Aktien von Unternehmen, die äußerst positive Quartalszahlen melden, steigen oft nur kurz. Sofort danach werden lieber Gewinnmitnahmen gemacht, was die Kurse wieder nach unten drückt. Böse Überraschungen bei Aktien, die seit Jahren sehr trendstark sind, sind eher die Regel als die Ausnahme. Schauen Sie sich nur den Mega-Trendfolger Fielmann an: Zwischen dem Hoch vom 20.10. und dem Intraday-Tief vom Montag dieser Woche liegen nur sieben Börsentage mit insgesamt fast 20 % Verlust!

Wie passt das alles zusammen?

Widersprüchliche Signale bedeuten Unsicherheit im Markt. Meine Erklärung für diese außergewöhnliche Marktsituation ist, dass die Anleger sich vor den US-Wahlen zurückhalten. Lieber macht man eine Gewinnmitnahme mehr, wenn der Kurs steigt. Lieber kauft man neue Aktien erst dann, wenn die Wahl vorbei ist und man die erste Reaktion des Markts abgewartet hat.

Wenn ich mit dieser Interpretation recht habe, dann bedeutet es, dass viele Anleger mit Kapital an der Seite stehen, das sie gerne investieren würden. Sie möchten lediglich abwarten, bis die Unsicherheit der Wahl vorbei ist. Das ist zwar kein typisches Muster vor Präsidentschaftswahlen in den USA. Wir haben aber diesmal durch die Kandidaten auch keine gewöhnliche Wahl. Sie polarisiert und verunsichert den Markt.

Wenn viele Anleger jetzt freies Kapital haben, bedeutet das aber auch, dass es nach den Wahlen ganz schnell gehen kann. Wenn die Märkte dann dynamisch nach oben ausbrechen, sehen wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Trend, der uns noch lange Freude bereiten wird. Mit diesem Szenario rechne ich, wenn die Wahl nach den Wünschen des Marktes ausgeht. Sie erinnern sich: Das wäre eine Beibehaltung der aktuellen Situation, nämlich eine demokratische Präsidentin Hillary Clinton, die sich mit einem republikanisch dominierten Kongress auseinandersetzen muss.

Andere mögliche Wahlausgänge wären ein Präsident Trump oder ein Kantersieg der Demokraten, der ihnen neben der Präsidentschaft auch die Mehrheit im Kongress sichert. In beiden Fällen rechne ich erst einmal mit fallenden Märkten. Am Ende könnte es aber tatsächlich wieder wie nach dem Brexit-Entscheid laufen: Ein kurzer, heftiger Ausverkauf wird vom Kapital, das in den Markt möchte, für einen günstigen Einstieg genutzt. „Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine alte Börsenweisheit. Im Idealfall sehen wir also auch nach einem unbefriedigenden Wahlausgang neue Höchststände und eine Rallye, die viel Geld in unsere Depots spült.

Wann müssen wir mit erhöhter Volatilität rechnen?

Die US-Wahlen finden am nächsten Dienstag, 8.11.2016, statt. Wie Sie wissen, haben die USA ein ungewöhnliches Wahlsystem. Jeder US-Bundesstaat wählt für sich und zählt seine Stimmen aus, nachdem die Wahllokale dort geschlossen haben. Da die Staaten in unterschiedlichen Zeitzonen liegen, ist das zwischen 1.00 Uhr und 6:00 Uhr in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch der Fall. Erste Prognosen für die einzelnen Staaten gibt es sofort danach. Es kann durchaus sein, dass das Ergebnis schon feststeht, bevor die letzten Wahllokale schließen. Bei der letzten Wahl war das um 5:15 Uhr der Fall. Solche Feinheiten müssen uns aber nicht interessieren. Für uns als Anleger ist wichtig: Wenn die Börsen am Dienstag schließen, gibt es noch keine Ergebnisse und auch keine Tendenzen außer den im Vorfeld bekannten Umfragen. Wenn die Börsen am Mittwoch früh öffnen, steht der neue amerikanische Präsident fest.

Dienstag ist also der letzte Tag, an dem Sie sich absichern können. Mittwoch ist der erste Tag, an dem die Börsen auf den Ausgang der Wahl reagieren können. Besonders von Mittwoch bis Freitag nächster Woche dürfte die Volatilität steigen.

Ich melde mich deshalb Anfang nächster Woche noch einmal bei Ihnen mit einem Update und möglichen Handelsempfehlungen für die US-Wahl.

 

Marktanalyse

Die Märkte zeigen jetzt wieder Schwäche und unsere Depots kommen seit zwei Wochen gehörig unter Druck. Für mich ist es ein Zeichen, die Investitionsquote zu erhöhen und in starke Trendfolger zu investieren. Denn die Wahrscheinlichkeit für eine Rallye nach der US-Wahl ist nach wie vor hoch.

Im Millionen-Depot bauen wir deshalb langsam und besonnen neue Positionen auf. Aber auch in meinem privaten Vermögens-Mix werde ich bald weitere Trendfolge-Investitionen tätigen – natürlich in die gleichen Optionsscheine und Aktien, die ich Ihnen hier empfehle. So funktioniert das bei mir schon seit 10 Jahren: Schrittweise kaufen, wenn die Kurse fallen.

Premiumbereich

Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Depotübersichten unserer Musterdepots sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Käufe von Aktien und Optionsscheinen auf Trendfolgeaktien. Diese Inhalte sind nur sichtbar für Abonnenten des Premiumbereichs der Lehne Trendfolgestrategie. Leser des Börsenbriefs “Lehne’s MegaTrends” erhalten die Informationen als pdf per Email zugesandt.
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Wenn Sie Fragen zur Lehne Trendfolgestrategie haben, beantworte ich diese jederzeit gerne persönlich unter trendfolge@lehne.de.

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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

Risikohinweise sowie Hinweise bzgl. Interessenkonflikten:
Ziel dieser Website ist es, Trendfolgestrategien vorzustellen. Die hier besprochenen Käufe von Aktien und Optionsscheinen finden in einem real bei einer deutschen Bank geführten Musterdepot statt. Sie können jedoch keine individuelle Anlageempfehlung oder Investmentberatung darstellen. Sie richten sich an eigenverantwortliche Anleger, die Chancen und Risikon von Aktien und Optionsscheinen einschätzen können. Aktien und Optionsscheine sind Investments, bei denen in extremen Fällen eine Position bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals sinken kann. Sollte ein Leser oder Abonnent dieser Seite aufgrund von hier getätigten Empfehlungen Anlageentscheidungen treffen, trägt er das volle Risiko der getätigten Investition selbst. In den hier vorgestellten Aktien und Optionsscheinen bin ich selbst investiert, in den Musterdepots mit mindestens 100% des angegebenen Kapitals.