Wochenanalyse Trendfolge

Ist die Inflation eine Bedrohung für Ihre Aktien?

Vor einigen Tagen fragte mich eine Leserin, ob es angesichts der zu erwartenden Inflation nicht derzeit zu gefährlich sei, in Aktien zu investieren. Zunächst einmal bleibt festzuhalten: Ja, die Preise ziehen derzeit an. Die anziehende Konjunktur treibt die Preise vieler Rohstoffe nach oben. Im April sind beispielsweise Kupfer, Nickel, Blei, Aluminium und Palladium jeweils mehr als 10 % teurer geworden. Auch Agrarrohstoffe wie Mais und Weizen ziehen an.

Dazu kommt, dass viele Rohstoffe und Vorprodukte knapp werden. Von der weltweiten Halbleiter­knappheit hatte ich Ihnen schon berichtet. Das Ifo-Institut fand kürzlich heraus, dass 45 % der Produktionsunternehmen unter Engpässen beim Einkauf leiden. Das ist der höchste Wert seit 1991. Wenn Vorprodukte knapp sind, können die Lieferanten einen höheren Preis verlangen.

Die steigenden Preise bei den Rohstoffen und Vorprodukten schlagen natürlich am Ende auf die Verbraucher durch. In Deutschland kommt im zweiten Halbjahr hinzu, dass die Preise im Vergleich zum Vorjahr steigen, weil die Mehrwertsteuer im letzten Jahr niedriger war.

Die Inflation in Deutschland könnte auf 3 % steigen

Wir müssen also mit einer höheren Inflation rechnen. So sehen das auch die Notenbanker. Die EZB-Direktorin Schnabel rechnet in Deutschland mit einer Inflation von mehr als 3 %, also deutlich mehr als die von der EZB angestrebten knapp 2 %. In den USA stieg die Inflationserwartung auf 2,73 % und damit auf den höchsten Stand seit 10 Jahren.

Doch sowohl die FED-Banker als auch die EZB gehen davon aus, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist. Sie sehen noch keinen Anlass, zum Beispiel durch Zinsanhebungen gegenzusteuern. Und da sind wir schon beim Problem, das die Inflation für Aktionäre mit sich bringt: Steigende Zinsen könnten die Anlage in Aktien unattraktiver machen, so die Befürchtung vieler Aktionäre.

Besonders Wachstumsaktien litten zuletzt darunter, weil beim gängigsten Bewertungsmodell für solche Aktien der Geldfluss der nächsten Jahre abdiskontiert wird, um den heutigen Wert eines Unternehmens zu ermitteln. Zukünftige Gewinne sind aus heutiger Sicht weniger wert, wenn man den Zinssatz höher ansetzt.

Wenn man von der Gefahr durch steigende Zinsen absieht, ist eine Inflation für Aktionäre aber grundsätzlich weniger schlimm als für Sparer. Aktien sind Sachanlagen, die tendenziell im Wert steigen, wenn die Inflation steigt. Geld, das auf Sparbüchern liegt, wird dagegen durch Inflation real entwertet.

In Inflationszeiten erwirtschaften Aktien bessere Renditen als Anleihen

Ein extremes Beispiel hierfür ist die Hyperinflation im Jahr 1923 in Deutschland. Schauen Sie sich dazu die folgende Abbildung des Deutschen Historischen Museums an: Hyperinflation im Deutschen Reich. In der Abbildung sehen Sie, dass Aktien damals ähnlich schnell stiegen wie Dollarkurs und Lebenshaltung.

Das bedeutet: Aktionäre kamen in dieser verrückten Phase weitgehend ungeschoren davon, weil Aktien zusammen mit der Inflation stiegen, während Sparer damals alles verloren.

Eine Untersuchung, wie sich Aktien im Vergleich zu Anleihen in verschiedenen Inflationszenarien verhalten, stellten die Ökonomen Dimson, March und Staunton im Jahr 2011 an. Sie verglichen dabei die Renditen der Jahre 1926 bis 2010 und stellten fest, dass Aktien real, also nach Abzug der Inflationsrate, in jedem Inflationsszenario besser abschnitten als Anleihen.

In Phasen niedriger Inflation konnten Aktien im Schnitt eine reale Rendite von + 5,9 % erzielen, bei Anleihen waren es + 4,5 %. In dem Szenario, das die Notenbanken anstreben, also moderate Inflation, spielten die Aktien ihre Stärke am meisten aus: Hier erzielten sie im Schnitt + 11,1 % jährlich, während Anleihen nur auf + 2,8 % kamen. Bei hoher Inflation kamen Aktien immer noch real auf + 2,5 % pro Jahr, Besitzer von Anleihen mussten hier einen Verlust von – 2,8 % hinnehmen. Und in Phasen extremer Inflation machten Aktionäre im Schnitt 7,3 % Verlust pro Jahr. Das war aber immer noch besser als die reale Anleihenrendite von – 12,2 %.

Sie sehen also: Auch in Zeiten moderater oder sogar hoher Inflation sind Aktien als Wertanlage immer erste Wahl im Vergleich zum Sparbuch oder zu Anleihen. Ich bereite außerdem für Sie gerade einige Investments aus dem Rohstoffbereich vor, die von den steigenden Preisen in den nächsten Monaten besonders profitieren werden.

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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

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