Wochenanalyse Trendfolge

Was ein Trend beweist (Wochenanalyse vom 8.6.2016)

Für einen Charttechniker ist ein Trend alleine genug Beweis, dass eine Aktie ein Kauf ist. “The trend is your friend”, sagt er und es stimmt ja auch: Es ist viel wahrscheinlicher, dass ein Trend sich fortsetzt, als dass er sich umkehrt. Sich gegen einen stabilen Trend zu stellen, nur weil man glaubt, der Trend sei schon viel zu weit gelaufen und jetzt ist es “langsam mal genug”, ist in den meisten Fällen desaströs für das Handelskonto.

Aber natürlich ist ein Trend nicht nur ein charttechnischer Beweis, dass eine Aktie ein lohnenswertes Investment ist. Denn damit ein Trend überhaupt entstehen kann, müssen ja erst einmal wichtige fundamentale Daten stimmen. Nur, wenn eine Firma es schafft, ihre Umsätze und Gewinne von Jahr zu Jahr zu steigern, dann wird auch ein mehrjähriger Aufwärtstrend im Chart sichtbar.

Für mich ist ein Trend deshalb vor allem der Beweis dafür, dass eine Aktiengesellschaft verstanden hat, wie sie in ihrer Branche Geld verdienen kann. Dass sie in einer Branche tätig ist, in der sie jährliches Wachstum erzielen kann. Und dass sie innerhalb dieser Branche zu den besten gehört und es schafft, ihre Umsätze und Gewinne immer wieder zu steigern. Dazu gehört ein solides Geschäftsmodell, innovative und kreative Mitarbeiter, ein fähiges Management und eine Unternehmenskultur, in der Wachstum entstehen kann.

Schauen wir uns einmal zwei bekannte Beispiele aus dem Social Media Bereich an: Twitter und Facebook. Facebook ging Mitte 2012 an die Börse, Twitter Ende 2013, beide Charts sind also noch relativ jung.

Facebook

Trendfolger Facebook
Chart von ProRealTime. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Als Facebook an die Börse ging, war die Skepsis erst einmal groß. Mit immerhin 16 Milliarden Dollar war es der größte Börsengang eines Internetunternehmens aller Zeiten und noch hatte Facebook nicht unter Beweis gestellt, dass es mit den Daten seiner Milliarden Nutzer auch wirklich Geld verdienen kann. Wer von Anfang an dabei war, erlebte auch erst einmal ein Fiasko. Vom Erstausgabekurs bei $38 ging es innerhalb von vier Monaten auf unter $18 hinunter! Die Erstanleger hatten mehr als die Hälfte ihres Investments verloren – zumindest auf dem Papier.

Der 24.7.2013 änderte alles. Facebook präsentierte Quartalszahlen, die selbst die optimistischsten Analysten “vom Hocker hauten”. Nicht nur die Nutzerzahlen stiegen weiter, auch Umsatz und Gewinn waren explodiert und es wurde langsam klar, dass Facebook es verstanden hatte, wie man mit einem sozialen Netzwerk Geld verdienen kann. Dieser Trend, der am 24.7.2013 seinen Anfang gefunden hat, setzt sich bis heute fort. Längst ist Facebook auch auf anderen Geschäftsfeldern tätig, hat mit Instagram und WhatsApp kluge Übernahmen getätigt und forscht ähnlich wie Google in einigen Bereichen, die in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen können, wie z. B. Virtual Reality.

Wer von Anfang an dabei war und seine Aktien bis heute gehalten hat, freut sich inzwischen über mehr als 200% Gewinn! Der dreijährige Facebook-Trend ist für mich Beweis genug, dass Facebook seine Branche verstanden hat und in dieser immer weiter steigende Umsätze und Gewinne erzielen kann.

Twitter

Twitter Chart
Chart von ProRealTime. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Auch Twitter ist ein erfolgreiches soziales Netzwerk, vor allem auch mit hoher Präsenz in den Medien. Wer hat nicht schon einmal eine Fernsehsendung gesehen, in der Twitter-Kommentare von Usern vorgelesen oder eingeblendet werden? Auch Prominente und Politiker nutzen Twitter gerne als Plattform, um ihre Meinung der Öffentlichkeit kund zu tun. Selbst wenn Sie  keinen Twitter-Account haben, lesen sie von deren Tweets immer wieder in den Medien. An die Zahl der Facebook-Nutzer kommt Twitter zwar nicht ganz heran, aber 320 Millionen aktive Nutzer, die jeden Tag 500 Millionen Tweets verbreiten, sind doch eine stattliche Zahl.

Das Problem bei der Sache: Trotz zuletzt stark gestiegener Umsätze, bleibt das operative Ergebnis von Twitter im negativen Bereich. Während Facebook für 2015 ein operatives Ergebnis von mehr als 6 Milliarden US-Dollar Gewinn präsentieren konnte, musste Twitter erneut einen Verlust von 450 Millionen US-Dollar verkünden. Obwohl der Umsatz sich innerhalb von zwei Jahren mehr als verdreifacht hatte, konnte der Verlust kaum reduziert werden.

Diese Entwicklung sehen wir auch im Chart von Twitter: Die Aktie sorgte anfangs für eine große Euphorie, eröffnete beim Börsengang bereits weit über dem Ausgabekurs von $26 und erreichte in der Spitze nach zwei Monaten sogar fast $75. Seitdem geht es jedoch stetig bergab. Nur noch $15 war eine Twitter Aktie gestern wert.

Dieser Abwärtstrend ist der eindeutige Beweis, dass es Twitter eben noch nicht verstanden hat, wie es in seiner Branche und mit seinen vielen Nutzern genug Geld verdienen kann, um steigende Gewinne zu präsentieren. Natürlich kann sich das jederzeit ändern. Vielleicht schafft Twitter die Wende und verdient in den nächsten Jahren mit seinen Nutzern auch noch sehr viel Geld. Versuchen Sie jedoch nicht, darauf zu spekulieren! Warten Sie lieber, bis sie den Beweis in den Charts sehen: Einen Aufwärtstrend.

Marktanalyse

Am Freitag bekam das Bärenlager eine Steilvorlage, um dem Markt eine entscheidende Wende nach unten zu geben: Die US-Arbeitsmarktdaten lagen weit unter den Erwartungen und die Märkte reagierten erst einmal geschockt. Der DAX, der in solchen Situationen immer hypernervös im Vergleich zu anderen Indizes reagiert, verletzte intraday sogar die wichtige Unterstützung bei 10.100 Punkten. Doch der Spuk war schnell vorbei: Die amerikanischen Indizes konnten noch am selben Tag die Verluste fast vollständig ausgleichen, der DAX zog gestern nach.

Damit wurde meine Einschätzung von letzter Woche ein weiteres mal bestätigt: Die Bären sind aktuell sehr schwach. Obwohl die amerikanischen Indizes sich in der Nähe ihrer Allzeithochs an einem wichtigen Widerstand befinden, obwohl mit der Zinsentscheidung und dem Brexit-Referendum zwei unsichere Wochen bevorstehen und obwohl negative Daten aus den USA kommen, will kaum jemand seine Aktien verkaufen oder Short-Positionen eingehen. Solange das so bleibt, stehen die Chancen gut, dass wir die Allzeithochs in den USA nicht nur antesten, sondern sogar überwinden.

Und das könnte dann sehr dynamisch werden: Kurzfristig, weil oberhalb der Allzeit-Hochs mit Sicherheit viele Stop-Kurse von Shortpositionen liegen, die nur mit dem Rückkauf der Positionen eingedeckt werden können (man nennt das dann eine Short-Squeeze, die zu sehr schnell steigenden Kursen führt). Und langfristig, weil nach einer 2-jährigen Seitwärtsbewegung ein Ausbruch fast immer sehr dynamisch erfolgt.

Analyse Trendfolger

Diese Rubrik entfällt heute, da ich mit Facebook eine Aktie bereits analysiert habe, die Teil unseres Zertifikats der Internetriesen ist.

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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

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