Wochenanalyse Trendfolge

Jahresausblick 2020 für die Börse

Wie immer am Jahresanfang möchte ich mit Ihnen einen Blick darauf werfen, was das neue Jahr für die Börse bringen könnte. Fangen wir mit den Rahmenbedingungen an: Vieles ist heute besser als vor einem Jahr.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China zeichnet sich eine erste Einigung ab, weitere könnten folgen. Donald Trump muss sich im November seiner Wiederwahl stellen. Er dürfte alles dafür tun, dass es bis dahin weder zu einer Rezession in der realen Wirtschaft noch zu einem Crash an den Börsen kommt. Denn den Erfolg seiner Präsidentschaft hat er immer daran festgemacht, wie gut es der Wirtschaft und den Märkten in den USA geht.

In Europa dürfte im Brexit-Drama bald der letzte Vorhang fallen. Nach einer jahrelangen Hängepartie wird Großbritannien endlich die EU verlassen, auch wenn mit der Ausarbeitung eines Handelsabkommens in Rekordzeit noch einiges an Arbeit zu tun ist. Trotzdem bedeutet der Vollzug des Austritts mehr Sicherheit für die Unternehmen. Sie wissen jetzt, wohin die Reise geht.

Auch von den Notenbanken kommt weiterhin Unterstützung für die Märkte. Der Crash im letzten Quartal 2018 wurde unter anderem auch dadurch ausgelöst, dass die amerikanische Notenbank FED ihre Leitzinsen 2018 zu schnell und zu stark angehoben hatte. Diese Politik wurde 2019 revidiert:
3 Mal wurde der Leitzins gesenkt. Die EZB hält ihre Zinsen derweil auf Rekordtief, und die neue Notenbankchefin Lagarde bekräftigte, dass sie eine sehr lockere Geldpolitik auf absehbare Zeit für nötig hält.

Welche Szenarien könnten die Märkte belasten?

Quelle: boerse.de

Da stellt sich die Frage, was die Märkte 2019 überhaupt bremsen könnte. Viele Analysten argumentieren, dass Aktien schon viel zu weit gestiegen und zu hoch bewertet sind. Wenn Sie sich oben die historische Entwicklung des DAX-KGV als Indikator für das Bewertungsniveau anschauen, stimmt das jedoch zumindest für die deutschen DAX-Unternehmen nicht. Während der 1980er und 1990er-Jahre waren die größten deutschen Unternehmen durchweg höher bewertet. Dabei müsste es eigentlich umgekehrt sein: Denn während es damals noch vernünftige Zinsen auf das Sparbuch oder Anleihen gab, sind Aktien heute fast alternativlos!

Deswegen sehe ich auch die etwas höheren Bewertungen in den USA noch nicht als kritisch an. Anleger vergleichen die Rendite der etwas riskanteren Aktienanlage mit der Rendite der risikoärmeren Anleihen. Und solange sichere Alternativen wie Staatsanleihen kaum Zinsen bringen, ist es gerechtfertigt, dass Aktien höher bewertet sind als im historischen Vergleich. Gefährlich wird das erst, wenn es zu einer echten Euphorie wie im Jahr 2000 kommt und Aktien komplett irrational bewertet werden. Aber davon sind wir aus meiner Sicht noch weit entfernt.

Besteht die Gefahr eines externen Schocks?

Bleibt die Gefahr eines externen Schocks. Die Welt sitzt auf mehr Schulden als je zuvor. Das gilt für alle Sektoren: Privatleute, Unternehmen, Staaten. Platzt eine Kreditblase, könnte das eine Kettenreaktion auslösen und zu einer neuen Finanzkrise führen. Auch von China könnte eine solche Gefahr ausgehen, denn auch dort gibt es eine immense Verschuldung und eine zunehmende Immobilienblase.

Auch eine weitere Eskalierung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran, schlimmstenfalls mit größeren militärischen Auseinandersetzungen, könnte für Katerstimmung an den Märkten sorgen. Bisher konnten die Vorgänge der letzten Tage allerdings nur für eine sehr kleine Korrektur in einem ohnehin etwas überhitzten Markt sorgen. Unseren Depots hat das nicht groß geschadet. Das Millionen-Depot steht heute sogar höher als vor Beginn der Krise.

Letztendlich besteht die Gefahr solcher externer Schocks jedoch immer, und sie ist aus meiner Sicht heute nicht größer als sonst. Eine neue Finanzkrise könnte dieses Jahr kommen oder nächstes Jahr, vielleicht aber auch erst in 10 Jahren. Niemand kann das prognostizieren, auch wenn momentan viele Crashpropheten um Aufmerksamkeit buhlen. Wer nicht in Aktien investiert, nur weil irgendetwas von außen die Märkte vielleicht belasten könnte, darf eigentlich nie investieren und verpasst den größten Teil der Aufwärtsbewegung.

Schauen wir uns also für die wichtigsten Märkte an, wohin es gehen könnte, wenn solche Schocks ausbleiben und Politik und Notenbanken die Märkte weiter stützen. Wir schauen uns hier den DAX als deutschen Leitindex an und den S&P 500 als wichtigsten Indikator für die US-Märkte. Außerdem finden Sie im Millionen-Depot noch einmal eine aktuelle Goldanalyse.

DAX: Mittelfristiges Ziel fast 18.000 Punkte

Chart von ProRealTime. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Im DAX dreht sich in den nächsten Wochen, vielleicht auch Monaten, alles um das Allzeithoch. Es liegt bei knapp 13.600 Punkten und ist vom aktuellen Stand nur wenige Prozentpunkte entfernt. Der deutsche Leitindex läuft seit Mitte November seitwärts und konsolidiert damit schon recht lang knapp unterhalb dieses wichtigen Widerstands. Dadurch ist er nicht mehr überhitzt und kann das Allzeithoch sogar in einem Rutsch überwinden, wenn es zu steigenden Kursen kommt.

Wird dieser wichtige Widerstand gebrochen, kann aus Sicht der Charttechnik die Bewegung vom Tief vor gut einem Jahr bis zum Allzeithoch nach oben gespiegelt werden (senkrechte Pfeile). Das ergibt ein Kursziel von 17.772 Punkten.

Soll der DAX das Ziel noch in diesem Jahr erreichen, müsste er 2020 im Schnitt etwa genauso schnell steigen wie 2019 (schräger Pfeil). Historisch gesehen ist das nicht unmöglich: Schauen Sie sich die Jahre 2012 bis 2015 an. Damals zog der DAX über 3 Jahre lang in einer ähnlichen Geschwindigkeit nach oben.

Es kann aber auch gut sein, dass unser Leitindex sich dafür länger Zeit lässt. Der DAX hängt aufgrund der mangelnden Investitionsbereitschaft deutscher Anleger schon immer am Tropf ausländischer Investoren, zum Beispiel aus den USA. Für die ist der Euroraum allerdings wenig interessant, solange der Euro zum US-Dollar immer weiter fällt. Zudem fehlen in Deutschland und Europa die bei Investoren so beliebten großen Technologieunternehmen bis auf wenige Ausnahmen.

Die knapp 18.000 Punkte noch in diesem Jahr zu erreichen, wäre also ein Idealszenario. Trifft das nicht ein, kann ich mir trotzdem vorstellen, dass das Allzeithoch geknackt wird und wir zumindest in den Bereich um die 16.000 Punkte laufen.

Langfristig gesehen wäre das sogar gesünder. Denn wenn der DAX die 18.000 Punkte tatsächlich schon dieses Jahr erreicht, wären wir langsam aber sicher bei einer Euphorie angelangt, die für die Märkte gefährlich werden könnte.

S&P 500: 4.000 Punkte sind realistisch

Mindestens genauso bullish bin ich für die US-Märkte. Wie eingangs erwähnt, wird Donald Trump alles dafür tun, die Märkte 2020 weiter nach oben zu treiben. Ich glaube deshalb, dass noch in diesem Jahr die 4.000 Punkte-Marke im S&P 500 fallen wird.

Chart von ProRealTime. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

Die Frage ist lediglich, wie schnell. Ich habe Ihnen im Chart hierfür 2 Szenarien eingezeichnet. Der schwarze Pfeil würde eintreten, wenn die Märkte noch ein gutes halbes Jahr in der gleichen Geschwindigkeit weitersteigen wie im letzten Quartal.

Dann würden die 4.000 Punkte schon etwa Ende Juli erreicht. Ähnlich wie beim DAX wäre dieser schnelle Anstieg auch eine Gefahr: Erstens würde ein solcher Anstieg eine große Euphorie bedeuten. Zweitens erreicht der S&P 500  dann auch die Oberseite des Trendkanals, von der er 2010, 2011, 2014 und 2015 schon abgeprallt ist.

Lieber wäre mir deshalb ein etwas gemächlicherer Anstieg (blauer Pfeil). Hier würden die 4.000 Punkte erst bis zum Jahresende erreicht und es wäre noch Platz für weitere Kurssteigerungen.

Mit Megatrend-Aktien sind Sie immer bestens aufgestellt

Ich finde es immer sehr spannend, sich Gedanken zu machen, wohin die Märkte sich bewegen könnten. Letztendlich ist für uns als Trendfolgeinvestoren die Rechnung aber ganz einfach: Wir investieren, solange die Märkte und unsere Megatrend-Aktien einem Aufwärtstrend folgen. Wir steigen aus, wenn das nicht mehr der Fall ist.

Ganz egal, welche Szenarien für 2020 tatsächlich eintreten – eines ist ganz sicher: Mit Ihren Megatrend-Aktien aus dem Rendite-Depot und den Derivaten auf solche Aktien aus dem Power-Depot und Millionen-Depot sind Sie für jede Marktsituation bestens aufgestellt!

Premiumbereich

Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Depotübersichten unserer Musterdepots sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Käufe von Aktien und Optionsscheinen auf Trendfolgeaktien. Diese Inhalte sind nur sichtbar für Abonnenten des Premiumbereichs der Lehne Trendfolgestrategie. Leser des Börsenbriefs “Lehne’s MegaTrends” erhalten die Informationen als pdf per Email zugesandt.
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2 comments

  1. Moin, ich hoffe der Urlaub ist Ihnen gut bekommen und Sie konnten sich ordentlich erholen.
    Bekommen wir es diesmal hin die Schäfchen ins trockene zu bringen, dass wir evtl bald mal wieder über 10k€ stehen?
    Gruß Alex

    1. Ja, davon gehe ich aus. Wir werden wohl bald Gewinnmitnahmen machen, um für einen möglichen Rücksetzer gewappnet zu sein, um dann beim nächsten Schwung über die 10k durchzustarten.

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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

Risikohinweise sowie Hinweise bzgl. Interessenkonflikten:
Ziel dieser Website ist es, Trendfolgestrategien vorzustellen. Die hier besprochenen Käufe von Aktien und Optionsscheinen finden in einem real bei einer deutschen Bank geführten Musterdepot statt. Sie können jedoch keine individuelle Anlageempfehlung oder Investmentberatung darstellen. Sie richten sich an eigenverantwortliche Anleger, die Chancen und Risikon von Aktien und Optionsscheinen einschätzen können. Aktien und Optionsscheine sind Investments, bei denen in extremen Fällen eine Position bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals sinken kann. Sollte ein Leser oder Abonnent dieser Seite aufgrund von hier getätigten Empfehlungen Anlageentscheidungen treffen, trägt er das volle Risiko der getätigten Investition selbst. In den hier vorgestellten Aktien und Optionsscheinen bin ich selbst investiert, in den Musterdepots mit mindestens 100% des angegebenen Kapitals.