Donald Trump spielt mit dem Feuer. „Handelskriege sind gut und leicht zu gewinnen“, tönte er Anfang März 2018, als er erstmals Zölle auf Stahl und Aluminium einführte. Ich fürchte, er glaubt das immer noch. Am Donnerstag verkündete er per Twitter neue Strafzölle auf chinesische Produkte ab 1.9.2019. Seine einfache Rechnung: Da die USA mehr aus China importieren als umgekehrt, kann China sich dagegen nicht wehren und wird irgendwann einknicken.
Der Handelskrieg wird ein Währungskrieg
Dabei lässt er viele Faktoren außer Acht. Beispielsweise, dass Handelskriege auch über Währungen geführt werden. 7,00 Yuan pro US-Dollar war die magische Marke, die seit 2008 nie überschritten wurde – bis Montag, als der Yuan über die Marke schoss. Im April stand der Kurs noch bei 6,70. Stimmt Trumps Vorwurf, dass China seine Währung künstlich abwertet? In Wirklichkeit scheint es eher so zu sein, dass die chinesische Notenbank den Yuan stützt. Diese Stützungen wurden zuletzt möglicherweise zurückgefahren, um ein Signal an die USA zu senden. Oder der bisherige Kurskorridor konnte einfach nicht mehr gehalten werden.
Was bedeutet das praktisch? Verkauft ein chinesisches Unternehmen einen Artikel in den USA für 100 US-Dollar, bekam es im April dafür 670 Yuan. Bei einem Kurs von 7,10 wären es schon 710 Yuan. Damit wäre mehr als die Hälfte eines zehnprozentigen Strafzolls bereits durch den Wechselkurs egalisiert.
China reagiert mit Gegenmaßnahmen
Außerdem wird der Handelskrieg auch noch auf anderen Ebenen geführt. Die Importe aus den USA nach China werden von der chinesischen Regierung gesteuert. Als Reaktion auf die angekündigten Strafzölle hat diese schon angekündigt, den Kauf von Agrarprodukten aus den USA vollkommen auszusetzen. Damit trifft sie die amerikanischen Landwirte, die zur Stammwählerschaft Trumps gehören.
Viele Amerikaner dürften auch wenig begeistert sein, wenn die preisgünstigen chinesischen Produkte sich in den USA verteuern. Denn oft gibt es wenige Alternativen. Selbst amerikanische Unternehmen, die in China fertigen, sind betroffen. Ein Beispiel dafür ist Apple mit dem iPhone. Deren Produkte müssen dann entweder in den USA teurer werden oder die Hersteller müssen auf einen Teil ihrer Marge verzichten.
Die Märkte reagieren entsetzt – das müssen Sie wissen!
Die Börsen reagierten auf die Eskalation des Konflikts entsetzt. Besonders die Tatsache, dass China diesmal mit ungewohnt heftigen Gegenmaßnahmen reagierte, schickte sie am Montag noch weiter in den Keller.
Der Nasdaq 100 verlor von seinem Hoch am Donnerstag bis zu seinem Tief am Montag fast 10 % in nur 3 Handelstagen. Ich hatte Ihnen am Montag in einer Eilmeldung schon geschrieben, dass es keine gute Idee ist, mitten in eine solche Panik hinein Positionen zu veräußern. Besser ist es, die Lage in Ruhe zu analysieren, wenn sie sich etwas beruhigt. Das ist seit gestern der Fall, und unsere Depots haben sich vom Tief am Montag auch schon wieder ordentlich erholt.
Wenn der Konflikt weiter eskaliert, ist nicht auszuschließen, dass die gesamte Weltwirtschaft in eine Rezession schlittert. Dann müssten wir unsere Strategie komplett umstellen. Doch so weit ist es noch nicht. Für den Moment ist es erst einmal wichtig, Aktien auszusortieren, die vom Konflikt besonders betroffen sind.
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