Am vergangenen Donnerstag meldete Nike Quartalszahlen. Sie müssen dazu wissen: Nike hat ein ungewöhnliches Geschäftsjahr. Während die meisten Unternehmen nach Ende des Kalenderquartals berichten, also zum Beispiel zum 30.6., endet das Geschäftsjahr von Nike zum 31.5. Deswegen ist Nike mit seinen Zahlen immer 1 Monat früher dran als die meisten anderen Unternehmen.
Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden: Die Zahlen waren katastrophal. Obwohl die Analysten ihre Prognosen schon kräftig nach unten revidiert hatten, schaffte es der Sportartikelhersteller, sie zu unterbieten. Der Umsatz brach um 38 % ein. Beim Gewinn hatten die Analysten mit einem Quartalsgewinn von 0,09 US-Dollar je Aktie gerechnet, tatsächlich entstand ein Verlust von 0,51 US-Dollar. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal war es noch ein Gewinn von 0,62 Euro.
Einen Lichtblick gab es: Der Online-Umsatz schoss um + 75 % nach oben und betrug 30 % des Konzernumsatzes. Diese Marke sollte eigentlich erst in 3 Jahren geknackt werden. Dementsprechend passte der Konzern auch hier die Ziele an, und zwar nach oben: Mittelfristig möchte man die Hälfte des Umsatzes online machen.
Wie reagierte die Aktie? Nike gab am Freitag im schwachen Marktumfeld 7,6 % ab. Zum Wochenanfang konnte sich die Aktie allerdings schon wieder stabilisieren.
Sind auch andere Lockdown-Aktien härter getroffen als erwartet?
Sie wissen, es ist ungewöhnlich, dass ich Quartalszahlen so ausführlich thematisiere. Denn für uns ist der langfristige Megatrend wichtiger als die kurzfristigen Quartalszahlen. Ich glaube aber, dass es sich diesmal wegen dem um 1 Monat vorgezogenen Quart lohnt, genauer hinzuschauen.
Bald beginnt die Berichtssaison für die restlichen Unternehmen und es könnte sein, dass die Nike-Zahlen hierfür ein Vorgeschmack sind: Unternehmen, die vom Lockdown betroffen waren, könnten noch schlechter abschneiden als erwartet. Das betrifft beispielsweise Hersteller von nicht unbedingt lebensnotwendigen Konsumgütern wie Sportartikel, Luxusgüter und Bekleidung, aber auch Branchen wie Hotels, Fluglinien, Kreuzfahrtgesellschaften etc. Wir haben aus gutem Grund aus solchen Branchen kaum Aktien in unseren Depots.
Die oft in den Raum gestellte Behauptung, dass alle schlechten Nachrichten schon in den aktuellen Kursen eingepreist seien, stimmt auch nicht unbedingt. Am Beispiel Nike sieht man, dass selbst ein hervorragendes Megatrend-Unternehmen von der Krise stärker getroffen wurde als erwartet.
E-Commerce boomt
Andererseits bestätigt sich der Trend zum E-Commerce. 75 % Wachstum sind eine Ansage. Onlinehändler wie Amazon oder unsere chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba und JD.com könnten ein starkes Quartal hinlegen. Auch andere Aktien, die von der Digitalisierung profitieren wie Bechtle, TylerTechs oder die Coronahelfer Hello Fresh und Shop Apotheke könnten positiv überraschen.
Das alles ist bisher nur Spekulation, und die Zahlen eines Unternehmens lassen nicht einfach Rückschlüsse auf den gesamten Markt zu. Auf jeden Fall sollten Sie zum Höhepunkt der Berichtssaison zwischen Mitte Juli und Mitte August mit einem volatilen Markt und Überraschungen in beide Richtungen rechnen.
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