Bestimmt tätigen Sie neben den Empfehlungen aus Lehne’s MegaTrends auch noch weitere Aktieninvestitionen. Mal ehrlich: Wenn Sie dann selbst über den Verkaufszeitpunkt entscheiden müssen, wann verkaufen Sie eine Position eher? Wenn sie im Gewinn ist oder wenn sie im Verlust ist?
Neulich bat mich eine liebe Freundin, einen Blick auf ihr Depot zu werfen. Beruflich ist es mir nicht erlaubt, Ihnen individuelle Empfehlungen zu geben, die über die Positionen aus Lehne’s MegaTrends hinausgehen. Aber privat kann ich Bekannten natürlich schon einmal einen Ratschlag geben.
Ich entdeckte im Depot meiner Freundin eine Aktie, die kein großes Potenzial hatte. Ich riet also zum Verkauf der Aktie, um stattdessen einen stärkeren Wert aufnehmen zu können. „Mache ich“, sagte sie, „aber die Aktie war schon 20 % im Minus und jetzt ist sie nur noch 10 % im Minus. Ich warte jetzt noch, bis sie ins Plus dreht, bevor ich sie verkaufe!“
Darin sind natürlich gleich mehrere Denkfehler enthalten. Zum einen gibt es keine Garantie, dass eine Aktie ins Plus dreht, nur weil sie ihren Verlust reduzieren konnte. Charttechnisch hatte ich da jedenfalls meine Zweifel. Zum anderen könnte ein neuer Aufwärtstrend entstehen, wenn sie tatsächlich ins Plus dreht. Dann wäre meine Verkaufsempfehlung vielleicht schon wieder hinfällig.
Als Trendfolger kaufen wir bei Stärke und verkaufen bei Schwäche. Das ist für viele Anleger schwer nachzuvollziehen. Schließlich wollen sie beim Kauf am liebsten ein Schnäppchen machen. Und wenn eine Position im Minus ist, verkaufen viele Anleger sie ungern. Es besteht ja immerhin noch die Hoffnung, dass die Position wieder steigt. Dann müssten sie den Verlust nicht realisieren.
Doch machen Sie sich eines klar: Der Zeitpunkt, zu dem Sie eine Aktie oder ein Derivat gekauft haben, spielt keine Rolle für einen guten Verkaufszeitpunkt. Ihr aktueller Gewinn oder Verlust ist aber vor allem vom Kaufdatum der Position abhängig!
Wenn Sie eine Trendfolgeposition vor einem halben Jahr gekauft haben, ist sie vielleicht heute noch im Minus. Schließlich haben wir eine schwierige Zeit an der Börse hinter uns. Hätten Sie sie dagegen ein Jahr früher gekauft, wäre sie ziemlich sicher im Plus. Für die Frage, ob Sie eine Position halten oder verkaufen sollen, kann das nicht relevant sein.
Vielmehr gibt es in der Trendfolge nur 2 Fragen, die für den Verkauf von Positionen wichtig sind:
1.) Besteht die Gefahr, dass Sie mit dieser Position mittelfristig Geld verlieren?
Das ist in der Regel dann der Fall, wenn eine Aktie ihren Aufwärtstrend verlassen hat. Vielleicht hat sie sogar einen kurz- bis mittelfristigen Abwärtstrend gebildet. Dabei interessieren uns Bewegungen innerhalb des nächsten Monats nicht. Wir verkaufen nicht jedes Mal eine Position, nur weil sie in den nächsten Wochen korrigieren könnte. Kurzfristige Korrekturen sind normal und gehören dazu.
Doch wenn die Aktie charttechnisch so angeschlagen ist, dass sie innerhalb der nächsten 3-6 Monate mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter an Wert verliert, müssen wir uns von ihr trennen. Dann ist es völlig egal, ob die Aktie mit 100 % im Plus ist und bei weiteren Abschlägen Ihr unrealisierter Gewinn dahinschmilzt, oder ob sie mit 50 % im Minus ist und Sie Ihre unrealisierten Verluste ausweiten.
2.) Gibt es eine Möglichkeit, das Kapital besser zu investieren?
Diese Frage stellt sich vor allem dann, wenn Sie das Kapital, das Sie für eine bestimmte Anlageklasse vorgesehen haben, schon voll investiert haben. In unseren Musterdepots stellt sie sich, wenn wir die Cashreserve komplett aufgebraucht haben – also in sehr guten Börsenphasen.
Manchmal kommt es vor, dass eine Aktie trotz gutem Umfeld wenig relative Stärke zeigt. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder hervorragende Einstiegschancen bei Aktien, die gerade einen mustergültigen Ausbruch aus Sicht der Trendfolge vollziehen. Bei diesen Aktien besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie schnell weiter zulegen. Dann ist es sinnvoll, die schwache Aktie gegen eine stärkere auszutauschen. Auch hierbei spielt es keinerlei Rolle, ob die Aktie im Gewinn oder Verlust schwächelt. Wenn Sie Ihr Kapital besser investieren können, tun Sie es!
Eine schwache Aktie (oder ein Derivat auf eine solche Aktie) zu halten, nur weil Sie keinen Verlust realisieren möchten, ist keine gute Idee. In Lehne’s MegaTrends warten wir ab, bis ich ein klares charttechnisches Signal für Schwäche für Sie identifiziere. Zuletzt war das bei Baozun und Micron im Millionen-Depot der Fall. Von beiden haben wir uns konsequent getrennt und warten, bis sie wieder einen klaren Aufwärtstrend bilden.
In Einzelfällen kommt ein solches Signal erst sehr spät. So spät, dass das aggressiv gehebelte Derivat nur noch einen kleinen Restwert hat und sich ein Verkauf nicht mehr lohnt. Das akzeptieren wir. Ich tue alles, um solche Positionen zu vermeiden. Trotzdem sind sie auf unserem 10-jährigen Weg zur Million eingerechnet. Sie werden durch unsere Gewinnerpositionen mehr als ausgeglichen.
Premiumbereich
Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Depotübersichten unserer Musterdepots sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Käufe von Aktien und Optionsscheinen auf Trendfolgeaktien. Diese Inhalte sind nur sichtbar für Abonnenten des Premiumbereichs der Lehne Trendfolgestrategie. Leser des Börsenbriefs “Lehne’s MegaTrends” erhalten die Informationen als pdf per Email zugesandt.
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Wenn Sie Fragen zur Lehne Trendfolgestrategie haben, beantworte ich diese jederzeit gerne persönlich unter trendfolge@lehne.de.
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