Heute beenden wir unsere kleine Serie über die verschiedenen Finanzinstrumente, mit denen Sie starke Trends begleiten können. Nach Knock Outs, Faktorzertifikaten und Optionen kommen wir zu den Optionsscheinen, die derzeit das favorisierte Derivat für unser gehebeltes Depot sind. Ich meine damit ausschließlich klassische Optionsscheine, wie wir sie in unseren Depots halten und nicht exotische Optionsscheine, die es auch zahlreich gibt und die oft schwer verständlich sind.
Von der Funktionsweise sind diese klassischen Optionsscheine identisch mit den Optionen, die wir vor zwei Wochen ausführlich behandelt haben. Deshalb möchte ich mich heute auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Optionen und Optionsscheinen konzentrieren. Die wichtigste Eigenschaft von Optionsscheinen, die Grundlage aller Unterschiede, ist dass der Stillhalter bei Optionsscheinen nicht jedermann sein kann, sondern immer ein emittierendes Institut ist, in der Regel große deutsche oder europäische Bankhäuser.
Insolvenzrisiko bei Optionsscheinen
Optionsscheine unterliegen damit im Gegensatz zu Optionen einem Insolvenzrisiko des Emittenten. Geht das emittierende Bankhaus pleite, dann ist auch der Wert des Optionsscheins verloren. Das gilt allerdings für Knock Outs, Faktorzertifikate und alle anderen Derivate, die von Bankhäusern emittiert werden, in gleicher Weise. In der Praxis schätze ich dieses Risiko als äußerst gering ein. Alle Bankhäuser, die Optionsscheine emittieren, haben die Finanzkrise gut überstanden. Ein wenig streuen kann man dieses Risiko, indem man nicht alle Anlagen beim gleichen Emittenten kauft, sondern Derivate unterschiedlicher Emittenten im Depot hält.
Börse und Kursstellung bei Optionsscheinen
Diesen Punkt hatte ich im Artikel über Optionen schon angesprochen: Optionen werden nur an den Terminbörsen gehandelt, zu denen viele Direktbanken keinen Zugriff gewähren. Optionsscheine können Sie dagegen ganz normal an den Börsen Stuttgart, Frankfurt oder im Direkthandel erwerben. Die Kurse ergeben sich nicht aus Angebot und Nachfrage, da hierfür die Liquidität der einzelnen Optionsscheine zu gering ist. Stattdessen werden die Kurse in der Regel vom Emittenten gestellt. Damit verbunden ist das Risiko, dass dieser bei der Kursstellung ein wenig trickst, um beispielsweise Stops auszulösen. Schützen können Sie sich vor Kursmanipulationen am besten, wenn Sie Optionsscheine mit engen Spreads kaufen. Zum Thema Spreads werde ich in einer der nächsten Wochenanalysen noch mehr schreiben. Setzen Sie Stops für Optionsscheine am besten gar nicht, aber wenn Sie es tun, setzen Sie sie nicht im Direkthandel, sondern an den Börsen, bei denen es eine Handelsüberwachung gibt. Meiner Erfahrung nach kommen Kursmanipulationen zwar vor, sind aber die Ausnahme und kein Argument gegen Optionsscheine.
Die Kursstellung der Emittenten hat außerdem auch einen Vorteil: Sie haben mit dem Emittenten immer einen Handelspartner, der die Optionsscheine in den meisten Fällen zu einem fairen Kurs kauft und verkauft. Bei Optionen gibt es den Market Maker, der ebenfalls sicherstellt, dass ein Kurs gestellt wird. Oft ist der Spread hier aber höher als bei Optionsscheinen. Meistens wird behauptet, der Preis für Optionen sei fairer, weil er sich aus Angebot und Nachfrage ergibt und nicht durch den Emittenten festgelegt wird. Aus meiner praktischen Erfahrung mit beiden Instrumenten kann ich das nicht bestätigen.
Bezugsverhältnis Optionen und Optionsscheine
Auch dieses Thema hatte ich schon angesprochen: Für Kleinanleger ist das Bezugsverhältnis ein wichtiger Faktor. Deutsche und amerikanische Optionen beziehen sich immer auf 100 Aktien, während Optionsscheine sich in aller Regel auf maximal eine Aktie beziehen, in sehr vielen Fällen sogar nur auf eine Zehntel Aktie. Optionen sind deshalb in der Regel um den Faktor 100 oder 1000 teurer als Optionsscheine. Kleine Anlagebeträge lassen sich bei Optionsscheinen besser aufteilen als bei Optionen.
Ausübung von Optionen und Optionsscheine
Optionen sind Termingeschäfte und beinhalten das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Wenn Sie eine Option auf eine Aktie (bzw. 100 Aktien) halten und diese ausüben, dann bekommen Sie auch tatsächlich gegen Zahlung des vereinbarten Preises die Aktien ins Depot gebucht. Bei Optionsscheinen ist das nicht möglich. Optionsscheine können in diesem Sinne gar nicht ausgeübt werden, vorgesehen ist stattdessen ein Barausgleich zum Verfallstag. Wenn wir also eine Option oder einen Optionsschein mit Basis 100€ halten und die Aktie ist am Verfallstag 110€ wert, dann bekommen Sie bei Ausübung der Option die Aktien gegen Zahlung von 100€ je Aktie ins Depot eingebucht, bei Optionsscheinen bekommen Sie vom Emittenten die Differenz von 10€ gutgeschrieben (oder 1€ bei Bezugsverhältnis 0,1). Für uns ist dieser Unterschied nicht relevant, da wir Optionsscheine nicht bis zum Verfallstag im Depot halten und auch beim Handel mit Optionen eine Ausübung nicht anstreben würden, sondern sie vor Verfall zum Marktpreis verkaufen würden.
Fazit
Die Tatsache, dass Optionsscheine von einem Emittenten ausgegeben werden, beinhaltet natürlich auch einige Nachteile wie das Insolvenzrisiko und ein gewisses Vertrauen, das erforderlich ist, dass der Emittent faire Kurse stellt. Für uns als Kleinanleger sind Optionsscheine den Optionen jedoch eindeutig vorzuziehen.
Analyse Trendfolger Church & Dwight
Church & Dwight war die letzte Neuaufnahme in unserem Aktiendepot. Wir hatten den Haushaltswarenhersteller Mitte August als Ersatz für Henkel aufgenommen, dessen Kurs sich zuletzt nicht mehr wie gewünscht entwickelt hatte. Natürlich blieb auch der Trendfolger Church & Dwight vom Black Monday nicht verschont und es ging Ende August erst einmal abwärts. Seitdem erholt sich der Trendfolger langsam und stetig immer weiter. Ein wichtiges Etappenziel wurde innerhalb der letzten Tage erreicht: Der Widerstand des Hochs vom April ist jetzt überwunden. Jetzt kann es weiter Richtung Allzeithoch gehen.
Trendfolge-Optionsscheindepot inklusive Aufbauplan für Neueinsteiger
Der DAX musste gestern und heute wieder etwas Federn lassen und auch unser Optionsschein-Depot hat einige Prozentpunkte abgegeben. Geschuldet ist das ausschließlich Drillisch. Der Trendfolger, der zuletzt die Zugmaschine im Depot war, war wohl mit über 40% Plus im Aktienkurs in eineinhalb Monaten etwas zu schnell gestiegen und durchläuft jetzt eine normale und gesunde Korrekturphase. Das Depot notiert aktuell mit 33% im Plus.
Wir haben derzeit neun Positionen im Depot, streben aber eine Mischung von zehn Positionen an. Wir werden deshalb heute eine Umschichtung im Depot vornehmen und einen achten Call aufnehmen.
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Trendfolge-Premium-Aktiendepot inklusive Aufbauplan für Neueinsteiger
Das Aktiendepot notiert weitgehend unverändert. Bisher hätten sich hier Neuaufnahmen nur wenig bezahlt gemacht. Manchmal braucht es einfach Geduld, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wir warten noch ab.
Depotübersicht
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Aktuell interessante Trendfolger
In dieser Rubrik stelle ich weitere Trendfolger vor, die mir bei der täglichen Chartanalyse aktuell auffallen, die aber aus dem einen oder anderen Grund nicht in die Musterdepots aufgenommen werden können. Wenn Sie etwas Geld zum Investieren übrig haben, lohnt es sich, einen Blick auf diese Aktien zu werfen. Bitte beachten Sie, dass diese Trendfolger im Gegensatz zum Musterdepot von mir nicht fortlaufend betreut werden, sondern Sie sich um eine geeignete Ein- und Ausstiegsstrategie selbst kümmern müssen. Nicht auf alle hier vorgestellten Trendfolge-Aktien gibt es auch Optionsscheine zu kaufen.
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Wenn Sie Fragen zur Lehne Trendfolgestrategie haben, beantworte ich diese jederzeit gerne persönlich unter trendfolge@lehne.de.