Die letzten Tage haben gezeigt, wie wichtig es ist, die von mir aufgestellten Regeln zum Aufbau eines Trendfolgedepots zu beachten, in diesem Fall den Grundsatz, nie alles verfügbare Kapital zu einem Zeitpunkt zu investieren. Am Freitag vormittag hatte ich als erste Position einen Call auf Wirecard gekauft. Sofort danach hat der DAX etwa 5% verloren! Klar, dass solch eine Korrektur auch an einer Trendfolge-Aktie nicht spurlos vorübergeht. Zwar hat Wirecard im gleichen Zeitraum nur etwa halb so viel verloren wie der DAX, da ich gehebelt arbeite, liegt unser Optionsschein jedoch nun mit gut 10% im Minus. Wenn Sie schon Erfahrungen mit Optionsscheinen haben, werden Sie wissen, dass dies ganz normale Schwankungen sind, die bei einem Optionsschein nichts zu bedeuten haben. Und abwärts geht es an der Börse nun mal meistens schneller als aufwärts.
Dennoch wäre es ärgerlich, wenn mein gesamtes Depot nur ein paar Tage nach Start schon mit über 10% im Minus wäre. Da ich nur 10% des Kapitals investiert hatte, beschränkt sich unser Verlust nun auf gut 1% des Depotwerts – ein Verlust, der ganz schnell wieder aufgeholt werden kann.
Ob es das wohl nun war mit der Korrektur? Das weiß ich nicht. Und auch alle Börsenexperten, die von Zielen für die Abwärtsbewegung reden und Gründe für die Korrektur anführen, wissen es nicht. Sie tun meistens nur so und finden genauso schnell irgendwelche Gründe, wenn ihre Erwartung nicht eintritt. Für mich spielt es auch keine Rolle. Der heftige Abschlag zu Jahresbeginn ist eine willkommene Gelegenheit, eine zweite Position zu günstigeren Preisen aufzubauen. Geht es noch weiter abwärts, habe ich immer noch 80% meines Kapitals, um noch günstiger einzusteigen. Und bald kommt ja auch die erste Beimischung von Puts. Geht es aber doch aufwärts, dann habe ich nun bereits einen Fuß in der Türe und profitiere von den ersten Gewinnen.
Heute habe ich einen Optionsschein auf Dürr gekauft. Eigentlich wäre es mir lieber gewesen, aus Gründen der Diversifizierung eine amerikanische Trendfolgeaktie bzw. einen Optionsschein darauf aufzunehmen, ich habe jedoch keine gefunden, die mir vom Chartbild her so gut gefallen hat wie Dürr. Was ebenfalls wichtig ist: Dürr ist als Automobilzulieferer in einer völlig anderen Branche tätig als Wirecard als IT-Dienstleister für Zahlungslösungen. Die Branchendivesifizierung passt also.
WKN: TD1Q03
Basiswert: Dürr
Emittent: HSBC
Basispreis: 72,00 EUR
Fälligkeit 16.03.2016
Impl. Vola 30,69%
Branche: Automobilzulieferer
Kaufkurs: 1020 Stück á 0,97€ = 989,40€
Gebühren: 9,95€
Eingesetztes Kapital: 999,35€
Analyse Trendfolger Dürr
Sie werden feststellen, dass Dürr ein ganz ähnliches Chartbild wie Wirecard hat. Mir gefallen solche Trendfolger, die jahrelang gezeigt haben, dass sie stetig steigen können, dann eine ganze Weile nicht mehr voran gekommen sind, bis sie dann dynamisch nach oben ausbrechen. Dürr hatte sich von 2009 bis Anfang 2014 von um die 5 Euro bis auf 65 Euro immerhin verdreizehnfacht! Klar, dass es auf dem Weg nach oben da mal eine Verschnaufpause braucht. Die gab es zwischen Januar und Oktober 2014. Seitdem ging es dann wieder rapide bergauf und Ende November konnte dann auch ein neues Allzeithoch ausgebildet werden. Dieses dürfte nunmehr eine gute Unterstützung darstellen, falls es noch weiter abwärts geht. Auch bei Dürr hat ähnlich wie bei Wirecard der 50 Tage GD den 200 Tage GD nach oben gekreuzt, zusammen mit dem Allzeithoch zwei äußerst bullishe Zeichen.
Natürlich wird sich auch die weitere Entwicklung von Dürr dem Gesamtmarkt nicht entziehen können. Gibt es noch einmal einen Dämpfer, dann werden wir auch hier noch einmal niedrigere Kurse sehen. Dennoch: Das Chance-Risiko-Verhältnis passt.
Depotübersicht:
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Hinweis: In den hier vorgestellten Aktien und Optionsscheinen bin ich selbst investiert. Im Trendfolgedepot bin ich zu 100% so mit Echtgeld investiert, wie es hier vorgestellt wird.