In den USA ist es oft leichter, Aktien zu finden, die stabile Megatrends bilden. Doch natürlich behalte ich für Sie auch das Marktumfeld im Auge und versuche auszuloten, wo die besten Chancen auf uns warten. In den nächsten Monaten, vielleicht sogar Jahren, könnte Europa vorne sein.
Noch vor einem halben Jahr waren die europäischen Börsen arg angeschlagen. Nach dem Brexit sahen die Wahlprognosen auch für Österreich, Holland und Frankreich nicht gut aus. Überall schienen nationalistische Tendenzen auf dem Vormarsch zu sein. Einige Beobachter prognostizierten gar den Zerfall der EU. Mal ehrlich: Wenn ein großer ausländischer Investor wären – hätten Sie da in deutsche oder europäische Aktien investiert?
Heute stellt sich die Situation ganz anders dar. Unsere Demokratie hat sich als wehrhaft erwiesen. In keinem Land konnten extreme Parteien einen bedeutenden Sieg erringen. Überall haben sich EU-freundliche Kräfte durchgesetzt. Seit Macron Präsident in Frankreich ist, spürt man sogar so etwas wie Aufbruchstimmung. Während die USA internationales Vertrauen verlieren und sich am liebsten abschotten würden, setzt sich Europa für Freihandel ein.
Dazu kommt, dass nach vielen Jahren der Krise auch die Wirtschaft in ganz Europa Fahrt aufnimmt. Selbst Mario Draghi räumte gestern ein, dass wir in der EU eine anhaltende Konjunkturerholung sehen. Vorher hatte er die Geldflutung durch die EZB stets mit schwachem Wirtschaftswachstum und zu niedriger Inflation begründet.
Vor diesem Hintergrund dürfte Europa wieder Vertrauen bei internationalen Investoren gewinnen. Das ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die deutschen und europäischen Aktien dauerhaft steigen und mittelfristig ihren Rückstand zu den US-Indizes aufholen.
Denn während der S&P 500 die 2015er-Hochs schon um fast 15 % überboten hat, sind es beim DAX magere 1,5 %. Der Eurostoxx 50 steht sogar noch etwa 8 % unter seinem damaligen Hoch. Er bildete im Gegensatz zu den anderen Indizes im Jahr 2015 auch kein Allzeithoch. Im Chart auf der nächsten Seite sehen Sie den Eurostoxx 50 (grün) und den S&P 500 (rot) im Vergleich. Als Referenzdatum habe ich den 1.1.2009 gewählt, also in etwa das Ende der Finanzkrise.
Wie Sie sehen, haben die europäischen Aktien rückwirkend gesehen sogar meist besser performt als US-Aktien. Erst nach der Finanzkrise drehte sich das Bild: Während die europäischen Aktien seit 1.1.2009 „nur“ 255 % zulegten, schafften die amerikanischen Aktien im gleichen Zeitraum 481 %.
Natürlich war das fundamental begründet. Unser Europa kämpfte mit vielen hausgemachten Problemen. Der Wirtschaft besonders in Südeuropa ging es lange nicht gut. Die EU wirkte wie ein zerstrittener Haufen. Investoren wurden abgeschreckt. Das galt sogar für deutsche Aktien: Obwohl die deutsche Wirtschaft schon seit Jahren brummt, fehlte das Vertrauen.
Das hat dazu geführt, dass der DAX heute mit einem KGV von knapp 14 bewertet ist, während es im Dow Jones über 20 beträgt (Quelle: boerse.de). Sie wissen spätestens seit letzter Woche, was das bedeutet: Deutsche Aktien sind im Vergleich wesentlich „billiger“ als amerikanische.
Mit dem zurückkehrenden Vertrauen in Europas Wirtschaft dürfte sich diese Schere zumindest teilweise schließen.
Da trifft es sich gut, dass auch die Charttechnik dazu passt, wie Sie im Chart oben sehen können: Der europäische Leitindex ist gerade dabei, seinen 17-jährigen Abwärtstrend (schwarze Linie) nach oben zu durchbrechen. 2015 scheiterte der Versuch noch. Gelingt es diesmal, können Sie mit einer großen Aufholrallye europäischer Aktien rechnen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nur noch in europäische Aktien investieren. Weiterhin muss jeder einzelne Trendfolger kurz-, mittel- und langfristig in unser Depot passen. Wenn das bei einer US-Aktie der Fall ist, nehmen wir sie weiterhin auf. Doch ich werde für Sie in der nächsten Zeit die Augen auf dem europäischen Börsenparkett besonders für Sie offenhalten.
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