Jedem Anleger stellt sich die Frage: Welche Aktien soll ich kaufen? Soll ich in deutsche bzw. europäische oder amerikanische Werte investieren? Das geht dem Trendfolger unter den Anlegern nicht anders. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein gutes Depot immer sowohl deutsche als auch amerikanische Werte beinhalten sollte. Allerdings mit einem Übergewicht auf dem Markt, der zur Zeit besser läuft. Das war seit einigen Jahren immer der amerikanische Markt, nun scheint sich das Blatt jedoch zu wenden. Der immer schwächer werdende Euro und der niedrige Ölpreis befeuern eine Exportnation wie Deutschland gewaltig und in diesen Tagen scheint es so zu sein, dass der deutsche Aktienmarkt dem amerikanischen seit langem mal wieder voraus läuft.
In der Regel entwickeln sich beide Märkte ja relativ ähnlich: Wenn der amerikanische Markt fällt, reisst er den deutschen Markt mit in die Tiefe, wenn er steigt, zieht er ihn mit nach oben. Es gibt aber Phasen, in denen die Anstiege in den USA stärker ausfallen und die Korrekturen schwächer als in Deutschland und Phasen, in denen es umgekehrt ist. Noch wissen wir nicht, ob dieses Phänomen von Dauer ist, aber gerade in diesen Tagen und Wochen scheint sich das Blatt wieder zugunsten des deutschen Marktes zu wenden.
Einen klaren Beleg finden Sie in meinem Trendfolge-Depot: Ich achte darauf, dass dort immer die stärksten und besten Trendfolge-Aktien enthalten sind, ergänzt um den Faktor eines guten Timings. Als ich das Depot am 1.1.2015 startete, habe ich mir weder vorgenommen, besonders viele amerikanische Aktien – bzw. Optionsscheine auf solche – aufzunehmen, noch besonders viele deutsche Trendfolge-Aktien. Dennoch haben sich seitdem die besten Chancen fast ausschließlich bei deutschen Aktien ergeben, so dass von den ersten sechs Neuaufnahmen fünf Aktien deutsche Trendfolger sind. Das kann sich jedoch genauso schnell wieder drehen. Sollten sich die deutschen Aktien schlecht entwickeln, werden sie schnell gegen stärkere Trendfolger ausgetauscht und wenn diese sich vor allem in den USA finden, dann werden es amerikanische Werte sein.
So muss ich mir nie eine bestimmte Quote von deutschen oder amerikanischen Werten vornehmen. Die Quote ergibt sich ganz automatisch aus der Tatsache, dass immer die stärksten Trendfolger Einzug ins Depot finden, unabhängig davon aus welchem Markt diese stammen. Lediglich eine Mindestquote von zwei Trendfolgeaktien aus jedem der beiden Märkte (sobald das Depot voll besetzt ist) möchte ich aus Gründen der Diversifikation jederzeit einhalten.