Wochenanalyse Trendfolge

Wann steigt der DAX auf über 20.000 Punkte? (Wochenanalyse vom 15.3.2016)

Wahrscheinlich denken Sie sich “Jetzt ist er verrückt geworden! DAX auf über 20.000 Punkte? Wie soll das denn gehen?”. Doch ich möchte Ihnen heute einige Denkanstöße geben und Sie dazu anregen, über den Tellerrand hinaus zu blicken und Ihren Horizont zu erweitern. Seit einer gefühlten Ewigkeit kämpft der DAX jetzt schon mit der 10.000 Punkte-Marke. Anfang 2014 lief unser Index erstmals nahe an diese Marke heran und jetzt – über zwei Jahre später – sind wir im Saldo keinen Schritt weiter. Wenn man so will, könnte man sogar das Hoch aus dem Jahr 2000 bei über 8000 Punkten als erste Annäherung an diese Marke sehen, dann stünde die Marke schon seit 16 Jahren im Fokus. Wäre es da nicht bereits ein Riesenerfolg, wenn wir das Allzeithoch vom letzten Frühjahr bei gut 12.000 Punkten wiedersehen würden? Und wäre der DAX dann dort nicht schon wieder viel zu weit gelaufen und es wäre Zeit für die nächste Korrektur?

Börse kann viel, viel weiter steigen als es sich die meisten Menschen vorstellen können. Das liegt daran, dass wir sehr schnell vergessen, wie gut es in der Vergangenheit oft gelaufen ist. Können Sie mir beispielsweise auf Anhieb ohne nachzuschauen sagen, um wieviel Prozent DAX von 2009 bis 2015 gestiegen ist? Denken Sie einen Moment nach, bevor Sie weiterlesen…

Im März 2009 stand der DAX im Tief bei 3588 Punkten, im April 2015 im Hoch bei 12390 Punkten. Innerhalb von sechs Jahren hatte sich der Index mehr als verdreifacht – ein stolzes Plus von 245%. Und wir reden hier nicht von den besten deutschen Aktien, die die höchsten Wertzuwächse erzielen, sondern von den größten deutschen Unternehmen, die einen Durchschnitt unserer Wirtschaft darstellen.

Sie glauben, diese Zeit war eine besonders gute Phase, die nur wegen der vorangegangenen starken Korrektur in der Finanzkrise zustande kam? Mitnichten, im Jahr 2011 gab es aufgrund der Eurokrise mitten in diesem Anstieg sogar einen heftigen Rücksetzer, von etwa 7600 Punkten auf 5000 Punkte. Und es war keineswegs eine Phase, die irgendwelche Rekorde gebrochen hätte. Natürlich, es wurde ein neues Allzeithoch erreicht, aber ich meine Rekorde im Sinne von prozentualen Zuwächsen. Ein paar Beispiele:

  • Anfang der 80er Jahre begann der DAX einen steilen Anstieg bei etwa 500 Punkten und erreichte in der Spitze mehr als 1500 Punkte – eine gute Verdreifachung innerhalb von knapp vier Jahren
  • Nach einer kurzen Korrektur ging es weiter nach oben: von 931 Punkten stieg der DAX auf fast 2000 Punkte von 1988 bis 1990, also eine Verdopplung in nur gut zwei Jahren
  • Zwischen 1995 und 2000 stieg der DAX von unter 2000 Punkten in der Spitze auf über 8000 Punkte – eine Vervierfachung in fünf Jahren
  • Von 2003 bis 2007 erreichte der DAX einen Wertzuwachs von 2188 auf 8151 Punkte – wiederum fast eine Vervierfachung, diesmal in nur vier Jahren

Tatsächlich sind Verdopplungen, Verdreifachungen, Vervierfachungen eines Index nach Korrekturen innerhalb weniger Jahre eher die Normalität als die Ausnahme.

Ähnliche Zahlen könnte ich Ihnen vom Dow Jones Index für fast beliebige Perioden des vergangenen Jahrhunderts liefern. Ein langfristiges Beispiel gefällig? Im Jahr 1942 stand der Dow Jones Industrial Average im Tief noch bei unter 100 Punkten. Die 1000-Punkte-Marke wurde erstmals im Januar 1966 touchiert. In gut 20 Jahren hatte sich der amerikanische Leitindex verzehnfacht. Mit der 1000-Punkte-Marke kämpfte der Dow Jones dann immerhin 16 Jahre. Dafür ging es anschließend rasant weiter: Nachdem der amerikanische Leitindex 1982 diese psychologisch wichtige Marke endgültig hinter sich gelassen hatte, dauerte die nächste Verzehnfachung auf 10.000 Punkte nur 17 Jahre! Glauben Sie nicht, dass eine Verzehnfachung von 100 auf 1000 Punkte oder von 1000 auf 10.000 Punkte leichter zu erreichen wäre als eine Verzehnfachung von 10.000 auf 100.000 Punkte. Für alle Szenarien ist exakt die gleiche Wertsteigerung der einzelnen Aktien erforderlich. Wann werden wir also den Dow Jones Index wohl bei 100.000 Punkten sehen? Die 10.000er-Marke hat der Dow Jones nach gut 10-jährigem Kampf vor wenigen Jahren endgültig hinter sich gelassen. Wenn es wieder um die 20 Jahre dauert, bis die nächste Verzehnfachung eingetütet ist, dann rechnen Sie mit einem Dow Jones von 100.000 Punkten in den 30er-Jahren dieses Jahrhunderts.

Sie glauben, solche Zeiten seien nun endgültig vorbei, wir leben in einer besonderen Zeit und müssen für immer damit leben, dass der DAX irgendwo bei 12.000 Punkten gedeckelt ist und der Dow Jones unter 20.000 Punkten verharrt? Einen interessanten Artikel dazu habe ich von James P. O’Shaughnessy in seinem Buch “What works on Wall Street” gelesen, einem Statistik-Freak, der die Aktiencharts von Tausenden Unternehmen und die Marktentwicklung über mehr als 100 Jahre hinweg untersucht und analysiert hat. Er schreibt:

People want to believe that the present is different from the past. Markets are now computerized, and high-frequency and block traders dominate. … But while we humans passionately believe that our own current circumstances are somehow unique, not much has really changed since the inarguably brillant Isaac Newton lost a fortune in the South Sea Trading Company bubble of 1720. … History never repeats exactly, but the same types of events continue to occur.
(Quelle: James P. O’Shaughnessy, “What works on Wall Street”, S. 44)

Kurz: Auch im Computerzeitalter sind die Muster, die an den Bösen auftreten, noch die Gleichen wie in den vergangenen hundert Jahren oder im 18. Jahrhundert (zur Erklärung: er nimmt hier Bezug auf eine frühere Stelle im Buch, in der davon berichtet wird, dass der zweifellos brillante Sir Isaac Newton 1720 ein Vermögen mit einer der ersten bekannten Aktienblasen, der South Sea Trading Company, verloren hat).

Natürlich sind solche Kursanstiege teilweise zu steil, führen zu Blasen und müssen korrigiert werden. Das ändert aber nichts daran, dass es sie gibt, immer geben wird und dass dies die Phasen sind, in denen Sie das meiste Geld verdienen können, erst recht mit der Trendfolgestrategie.

In der Überschrift habe ich nicht gefragt: “Wird der DAX irgendwann 20.000 Punkte erreichen?”, sondern: “Wann steigt der DAX auf über 20.000 Punkte?” Sicher nicht dieses Jahr und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nicht nächstes Jahr (wobei ich darauf schon nicht mehr Haus und Hof verwetten würde). Den einzigen Anhaltspunkt liefert uns ein Trendkanal im langfristigen logarithmischen DAX-Chart, der auch die aktuelle Korrektur bisher gut abbildet und die 20.000-Punkte Marke zwischen 2019 und 2022 ansteuert. Mit solchen langfristigen Kanälen muss man vorsichtig agieren, meist behalten sie nicht auf Dauer ihre Gültigkeit. Grundsätzlich halte ich dieses Zeitfenster dennoch für realistisch. Dass wir die 20.000 Punkte innerhalb der 10 Jahre sehen werden, die wir gemeinsam damit verbringen, ein 10.000€-Depot auf eine Million Euro zu bringen, halte ich für fast sicher.

Auch wenn dieses Jahrtausend bisher sehr volatil war, es mit über 8000 Punkten startete, dann im Jahr 2003 bis auf fast 2000 Punkte hinunter ging und dann in zwei Schüben kräftig bergauf bis auf über 12.000 Punkte – per Saldo hat der DAX in den vergangenen 16 Jahren nicht viel gewonnen. Im März 2000 stand er im Höchststand bei 8136 Punkten, im Februar 2016 im Tiefstand bei 8699 Punkten. Sicher war der DAX im Jahr 2000 stark überbewertet. Aber 16 Jahre später haben sich auch die Unternehmen weiter entwickelt, ihre Technologien, Produkte und Dienstleistungen gesteigert und Umsatz und Gewinn deutlich nach oben geschraubt – erst recht, wenn es sich um unsere Trendfolger handelt. Ich glaube nicht, dass der nächste ganz große Schub noch allzu lange auf sich warten lässt, wenn wir uns vor Augen führen, dass viele Aktien heute noch nicht viel höher stehen als vor 16 Jahren (das gilt natürlich nicht für unsere Trendfolger).

Was bringen uns diese Gedankengänge für unser kurz- bis mittelfristiges Trading? Nichts. Denn trotz der kurzfristigen Kurserholungen der Indizes sind wir übergeordnet immer noch in einem Bärenmarkt und in Bärenmärkten können auch unsere starken Trendfolgeaktien ihr Potential nicht immer voll ausspielen. Deshalb können wir unsere Depots noch nicht voll auf steigende Kurse ausrichten, nur weil irgendwann einmal wieder ein solcher Schub kommen wird. Das große Bild ist jedoch wichtig, um sich klar zu machen, welches Potential jederzeit in Aktienanlagen steckt. Tun Sie sich deshalb den Gefallen und denken Sie nicht in zu eingeschränkten Horizonten, was die Möglichkeit von Kurssteigerungen angeht. Und wenn der nächste Schub dann tatsächlich kommt, dann stellen Sie sicher, dass Sie von Anfang an dabei sind, denn dann verdienen Sie ein Vermögen mit Trendfolgeaktien!

 

Marktanalyse

Ich hatte am vergangenen Mittwoch bereits angekündigt, dass uns eine volatile Phase bevorsteht, doch der Donnerstag mit den Entscheidungen der EZB-Sitzung hat meine Erwartungen dann doch noch übertroffen. Innerhalb eines Tages arbeitete der DAX eine Spanne von 500 Punkten ab, nachbörslich ging es sogar noch bis auf unter 9400 Punkte, nur um zwei Handelstage später wieder bei über 10.000 Punkten zu stehen. Auch diese Woche wird es volatil bleiben: Heute steht die FED-Sitzung an, in der mit Spannung erwartet wird, ob die amerikanische Notenbank die Leitzinsen weiter erhöht, und am Freitag der dreifache Hexensabbat, der große Verfallstag von Optionen und Futures. Für uns als Langfristinvestoren ist es uninteressant, in solchen unruhigen Phasen neue Positionen einzugehen, diese Spielwiese überlassen wir den Daytradern und kurzfristigen Spekulanten.

Analyse Trendfolger Nestle

Trendfolger Nestle
Chart von ProRealTime. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

In Nestle sind wir zu einem perfekten Zeitpunkt per Optionsschein eingestiegen – Anfang Juli 2015 in der Nähe der unteren Begrenzung des Trendkanals (schwarzer Pfeil). Auch unsere Gewinnmitnahmen waren gut getimt: Anfang Januar nahmen wir einmal knapp 44% Gewinn mit und im Februar noch einmal gut 60% Plus. Die Restposition von etwa 700€ “dümpelt” momentan ein bisschen vor sich hin. Zwar hat Nestle im Gegensatz zu vielen anderen Werten in der aktuellen Korrektur weder den Aufwärtstrendkanal nachhaltig nach unten gebrochen, noch ein Letri-Verkaufssignal generiert. Neue Höchststände waren in diesem schwierigen Marktumfeld aber einfach nicht drin. Aktuell steht Nestle ein wenig auf der Kippe: Im Januar und Februar hat sich ein kurzfristiger Doppelboden gebildet, der jetzt auf keinen Fall mehr unterschritten werden darf (rote Linie). Sollte das passieren, hätten wir gleich drei negative Signale: Die Unterstützung des Doppelbodens wäre gebrochen, der Trendkanal würde nach unten verlassen werden und die grüne Letri-Zone würde wohl auf rot wechseln und ebenfalls ein Verkaufsignal generieren. Bis es so weit ist, wollen wir jedoch nicht “auf Verdacht” verkaufen. Denn wenn die Unterstützungen halten, könnte Nestle auch jederzeit neue Allzeithochs erreichen und auf über 80CHF steigen.

Vermögensaufbau-Depot

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Das Depot hat sich in der vergangenen Woche leicht nach oben bewegt. Natürlich könnten wir versuchen, ein paar Prozente mehr mitzunehmen, wenn wir das Depot jetzt im freundlicheren Marktumfeld schon wieder voll auf steigende Kurse ausrichten würden. Doch vergessen wir nicht: Bisher hat keiner der großen Indizes charttechnisch den Bärenmarkt beendet und eine dritte große Ausverkaufswelle kann zumindest nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Wir tun also gut daran, defensiv zu bleiben, bis die Signale klar sind. Die Zeiten, in denen wir wieder volle Fahrt voraus aufnehmen können, werden früh genug kommen und dann wird das Depot wie schon im Frühjahr und Herbst 2015 schnell um 50-100% zulegen. Eine punktuelle Verstärkung der Long-Seite oder eine Aufnahme eines Calls zusammen mit einer Absicherungsposition ist denkbar, wenn sich gute Gelegenheiten ergeben, jedoch nicht in dieser Handelswoche.

Depotübersicht

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Wohlstandssicherungs-Depot

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Zusatzeinkommen-Depot

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Letri-Signale

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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

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Ziel dieser Website ist es, Trendfolgestrategien vorzustellen. Die hier besprochenen Käufe von Aktien und Optionsscheinen finden in einem real bei einer deutschen Bank geführten Musterdepot statt. Sie können jedoch keine individuelle Anlageempfehlung oder Investmentberatung darstellen. Sie richten sich an eigenverantwortliche Anleger, die Chancen und Risikon von Aktien und Optionsscheinen einschätzen können. Aktien und Optionsscheine sind Investments, bei denen in extremen Fällen eine Position bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals sinken kann. Sollte ein Leser oder Abonnent dieser Seite aufgrund von hier getätigten Empfehlungen Anlageentscheidungen treffen, trägt er das volle Risiko der getätigten Investition selbst. In den hier vorgestellten Aktien und Optionsscheinen bin ich selbst investiert, in den Musterdepots mit mindestens 100% des angegebenen Kapitals.