In der letzten Woche war ich einige Tage in den USA. Es ist immer wieder interessant, Unternehmen vor Ort zu sehen, die man sonst nur aus den Aktiencharts kennt.
Whole Foods Market, Ross Stores, Autozone, Ulta Beauty, CVS Health, Home Depot oder Macy‘s sind nur einige Beispiele von US-Handelsketten, die lange Zeit starke Trendfolger waren oder immer noch sind. Manche von Ihnen werden es schwer haben, weil der Online-Handel ihnen immer mehr Geschäft wegnimmt.
Die Selektion, welche Trendfolger für ein Investment in Frage kommen, ist dabei für uns sehr einfach: Nur wenn Umsatz und Gewinn weiterhin dynamisch wachsen, ist eine Aktie ein Kauf.
Doch nicht immer kommen wir zum Zug, wenn eine Aktie über das Niveau ausbricht, das ich mir als Kaufniveau im Chart eingezeichnet habe:
Wenn eine Aktie aufgrund ihres Umsatz- und Gewinnwachstums interessant genug für eine Aufnahme in eines unserer Depots ist, dann setze ich sie auf meine Watchlist und zeichne mir im Chart den wichtigsten Widerstand als Ausbruchsniveau ein. Schafft es die Aktie dieses Niveau mit einem sauberen Ausbruch zu überwinden, dann bekommen Sie eine Empfehlung von mir.
Warum warten wir bis der Kurs höher steht und kaufen die Aktie nicht gleich? Ganz einfach: Wir sind Trendfolger. Wenn wir eine Aktie kaufen, wollen wir die maximale Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem neuen, dynamischen Trendschub kommt. Diese besteht immer dann, wenn nach einer schönen Konsolidierung ein mustergültiger Ausbruch kommt.
Manchmal ist das charttechnische Bild während eines Ausbruchs zerfahren. Es kann passieren, dass es selbst für eine Aktie, die ich unbedingt haben möchte, nicht den passenden Einstiegszeitpunkt gibt. Dann ist eines wichtig: Wir laufen einer Aktie nicht hinterher.
Es gibt zehntausende Aktien an den Börsen und mehrere Hundert davon erfüllen unsere Kriterien für die Aufnahme in eines der Depots. Es gibt keine einzelne Aktie, die so wichtig ist, dass man sie unbedingt kaufen müsste, wenn das Chartbild nicht optimal aussieht. In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten kommen neue Ausbrüche anderer Trendfolger, die ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis versprechen. Außerdem gibt es für jede Aktie, die sich in einem mehrjährigen Megatrend befindet, nicht nur ein einziges Einstiegsszenario. Die nächste Korrektur, nach der die Aktie wieder ein Kauf wird, kommt bestimmt.
Welche Situationen sprechen also gegen einen Kauf?
Fehlende Dynamik und fehlender Umsatz
Ein Ausbruch ist immer dann am schönsten, wenn er unter hoher Dynamik und hohem Umsatz erfolgt. Manche Aktien überwinden einen Widerstand in Trippelschritten oder unter geringem Umsatz.
Machen Sie sich klar, was das bedeutet: Wenn der Umsatz fehlt, waren nur wenige Käufer bereit, den neuen, höheren Preis zu bezahlen. Die Unterstützung durch die breite Masse der Anleger fehlt noch. Damit steigt die Gefahr eines Fehlausbruchs.
Zu starke Dynamik
Auch das Gegenteil ist nicht unbedingt gut. Besonders nach guten Unternehmensnachrichten oder Quartalszahlen kann eine Aktie geradezu nach oben schießen und innerhalb eines Tages 10 % oder mehr zulegen, vielleicht auch mit einer großen Kurslücke.
Dann ist die Aktie im Prinzip schon wieder zu teuer und die Wahrscheinlichkeit einer weiteren baldigen Konsolidierung steigt. Ein schneller Schub bringt eine Aktie oft zwischen 20 und 25 % nach oben. Steht sie bereits 10 % über dem Ausbruchsniveau, ist die Hälfte davon schon abgearbeitet.
Meine persönliche Kaufzone endet deshalb 5 % oberhalb des zu überwindenden Widerstands.
Zu steiler Anstieg vor Anlaufen des Widerstands
Perfekt ist es außerdem, wenn die Aktie vor dem Ausbruch flach konsolidiert und eine Weile seitwärts läuft. Dann können die gleitenden Durchschnitte zum aktuellen Kurs aufschließen.
Selbst der dynamischste Trendfolger korrigiert in seinem Anstieg immer wieder bis zur kurzfristigen 20-Tage-Linie oder bis zur mittelfristigen 50-Tage-Linie. Es ist deshalb eine unschöne Situation, wenn der Kurs den Widerstand steil anläuft und sofort darüber hinausschießt.
Dann befinden sich die gleitenden Durchschnitte noch weit unterhalb des Ausbruchsniveaus. Die Gefahr, dass die nächste normale Konsolidierung die Aktie wieder unter den Widerstand drücken kann, steigt dadurch. Das wäre dann ein Fehlausbruch, der neu zu analysieren wäre.
Fazit
Es gibt so viele Aktien an der Börse, dass es keinen Grund gibt, einem Trendfolger hinterherzulaufen, der keinen sauberen Ausbruch über einen Widerstand schafft. Sie sollten dann auch nicht einer möglicherweise verpassten Chance hinterhertrauern, wenn Sie sehen, dass eine Aktie weiter steigt, obwohl es keinen passenden Einstieg gab.
Die Wahrscheinlichkeit für schnelle Kurssteigerungen sinkt, wenn der Ausbruch ohne Dynamik oder Umsatz erfolgt, wenn der Kurssprung zu groß ist oder wenn der Widerstand zu steil angelaufen wird.
In solchen Fällen warten wir lieber auf die nächste große Chance. Die Börse bietet uns jeden Tag neue Gelegenheiten und meine Watchlist ist prall gefüllt mit interessanten Trendfolgern, die schnell und dynamisch wachsen können.
Marktanalyse
Im Vergleich zur letzten Woche hat sich nicht viel geändert: So lange der Nasdaq 100 den Ausbruch über die so wichtige 6.000 Punkte nicht nachhaltig schafft, möchte ich unsere Absicherungen noch nicht auflösen.
Derweil bildeten alle anderen Indizes neue Allzeithochs aus. Wir sehen viele starke Ausbrüche an den Märkten. Grund genug, unsere Goldposition gegen einen weiteren Call zu tauschen.
Premiumbereich
Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Depotübersichten unserer Musterdepots sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Käufe von Aktien und Optionsscheinen auf Trendfolgeaktien. Diese Inhalte sind nur sichtbar für Abonnenten des Premiumbereichs der Lehne Trendfolgestrategie. Leser des Börsenbriefs “Lehne’s MegaTrends” erhalten die Informationen als pdf per Email zugesandt.
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