Wochenanalyse Trendfolge

Der LEI als Crashindikator

Nachdem ich Ihnen letzte Woche die Zinskurve als Crashindikator vorgestellt hatte, geht es heute um einen weiteren Frühindikator für Rezessionen. Der LEI wird einmal monatlich vom Conference Board veröffentlicht, einem unabhängigen Forschungsinstitut, das bereits im Jahr 1916 gegründet wurde. LEI steht für Leading Economy Index.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich um einen Index, also einen Wert, der aus 10 verschiedenen Einzelkomponenten berechnet wird, die unterschiedlich gewichtet sind.

Dazu gehören:

  • der Zinsspread zwischen 10-jährigen US-Bonds und Leitzinsen (also der Zusammenhang, den wir letzte Woche besprochen hatten)
  • die inflationsbereinigte Geldmenge
  • die Wochenarbeitszeit im verarbeitenden Gewerbe
  • die reale Veränderung der Auftragseingänge für Konsumgüter
  • die Kursveränderung des S&P 500
  • die Lieferzeiten-Komponente des Einkaufsmanager-Index
  • die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
  • die Anzahl der privaten Baugenehmigungen
  • das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan
  • die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe

Wie Sie sehen, handelt es sich um einen bunten Strauß an Indikatoren und Werten. Viele davon gelten für sich genommen schon als Frühindikatoren für Rezessionen oder schwierige Zeiten an der Börse. Doch in Kombination ergeben Sie eine fast unschlagbare Prognosekraft.

Übrigens: Der LEI wird nicht nur für die USA veröffentlicht, sondern für alle wichtigen Volkswirtschaften der Welt, also auch für Deutschland und die Eurozone.

Wenn Sie ihn selbst beobachten möchten, finden Sie den LEI einmal pro Monat aktualisiert hier:
https://www.conference-board.org/data/bci.cfm

Doch wie interpretieren Sie den LEI und seine Veränderungen?

In einem intakten Aufwärtstrend, einer wachsenden Volkswirtschaft, einem Bullenmarkt, ist der LEI immer steigend.

Zwei verschiedene Szenarien gelten als kritisch: Ein erstes Warnzeichen ist es, wenn der LEI 3-mal hintereinander fällt. Besonders vorsichtige Investoren nutzen dieses erste Warnsignal, um sich auf eine Rezession vorzubereiten. Für die USA kann ich Ihnen hier Entwarnung geben: Der LEI ist in den letzten Monaten durchgehend immer weiter gestiegen.

Kritischer sieht es in Deutschland aus – und hier bekommen Sie auch die Erklärung, warum der DAX derzeit so schwach ist: Von den letzten 4 veröffentlichten Zahlen ging es 3-mal bergab und zuletzt notierte der LEI für Deutschland unverändert. Aktuell präsentiert sich die deutsche Wirtschaft also nicht nur an den Märkten, sondern auch real viel schwächer als die US-Wirtschaft.

Nachdem die Konstellation des 3-mal fallenden Werts für die Aktienmärkte oft ein viel zu frühes Warnsignal sendet, gibt es noch andere Interpretationen. So haben verschiedene Analysten vorgeschlagen, nicht die monatliche Veränderung zu betrachten, sondern die Veränderung über 6 Monate. Um diese zu glätten, wird darüber noch der gleitende Durchschnitt über ebenfalls 6 Monate gelegt. Dadurch kommen Warnsignale sehr viel später, aber immer noch rechtzeitig.

Dieser 6-Monatsdurchschnitt der 6-Monatsveränderung ist beispielsweise im Oktober 2000 ins Minus gedreht, gerade als der Bärenmarkt von Herbst 2000 bis Frühjahr 2003 an den Börsen begann. Vor der Finanzkrise kam das Warnsignal im Herbst 2006, etwa 1 Jahr bevor der Crash begann. Natürlich ist das sehr früh, aber bitte erwarten Sie nicht, dass es Indikatoren gibt, die einen Bärenmarkt immer punktgenau prognostizieren können.

Ein solches Warnsignal bedeutet auch nicht, dass wir alles verkaufen oder uns sofort auf der Shortseite positionieren. Es mahnt nur zur erhöhten Vorsicht. Drehen Frühindikatoren, die ich für Sie beobachte, ins Minus, bauen wir erst einmal etwas mehr Cash auf. Bei charttechnischen Warnsignalen einzelner Trendfolger machen wir etwas frühere Gewinnmitnahmen als in normalen Marktphasen, in denen wir davon ausgehe, dass unsere starken Megatrendfolger früher oder später immer ein neues Allzeithoch bilden. Das gilt besonders für das aggressiv gehebelte Millionen-Depot.

Aktuell gibt sowohl die monatliche Veränderung des LEI als auch der 6-monatige gleitende Durchschnitt über die 6-monatige Veränderung für die USA grünes Licht: Der genannte Durchschnitt steht momentan bei satten 3,5 %. Auch der Euroraum ist seit vielen Monaten durchgehend steigend. Lediglich Deutschland bildet hier die Ausnahme. Doch die deutschen Werte, die wir vor allem im Rendite-Depot begleiten, folgen einem eigenen intakten Aufwärtstrend und zeigen relative Stärke zum DAX. Deshalb ist auch das Rendite-Depot zuletzt kräftig gestiegen und nicht mehr weit von einem neuen Allzeithoch entfernt.

Millionen-Depot

Informationen zu diesem Depot

Handelskrieg? Welcher Handelskrieg?

So in etwa scheinen die Marktteilnehmer zu denken, zumindest was unsere Depotwerte angeht. Während S&P 500, Dow Jones und DAX noch weit von ihren Jahreshochs entfernt sind, hat unser Millionen-Depot alleine seit der letzten Wochenausgabe mehr als 20 % zugelegt und steht auf dem höchsten Stand des Jahres. Natürlich kann das nur eine Durchgangsstation sein auf dem Weg zur ersten Verdopplung.

In der Wochenausgabe vom 13.6. hatte ich Ihnen prophezeit, dass wir einen „ruhigen, aber trotzdem sehr lukrativen Sommer“ vor uns haben. Genauso ist es auch gekommen. Dass wir ruhig geblieben und nicht bei jeder neuen Eskalationsstufe des Handelskriegs in Panik verfallen sind, zahlt sich jetzt aus.

Das Millionen-Depot präsentierte sich in den letzten Wochen prächtig und folgt damit dem Nasdaq 100, der am vergangenen Donnerstag auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch wurde gestern mit einer weiteren dynamischen Kerze im Chart bestätigt. Ich hatte es Ihnen hier schon mehrfach geschrieben: In einem gesunden Trend brechen immer die Technologiewerte zuerst aus und die anderen Werte folgen zeitversetzt. Insofern stehen die Chancen gut, dass wir gerade den Beginn eines nachhaltigen neuen Trendschubs an den Märkten sehen.

Und der Handelskrieg? Der scheint die Märkte momentan nicht zu stören. Zu gering sind die Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne, die jetzt wieder täglich im Rahmen der Quartalszahlen auf uns einströmen. Als Trendfolger interessieren uns Nachrichten ohnehin nur sekundär. Solange die Charts grünes Licht für unsere starken Aktien zeigen, bleiben wir investiert und folgen dem Aufwärtstrend.

Premiumbereich

Die folgenden Inhalte beziehen sich auf Depotübersichten unserer Musterdepots sowie konkrete Handlungsempfehlungen für die Käufe von Aktien und Optionsscheinen auf Trendfolgeaktien. Diese Inhalte sind nur sichtbar für Abonnenten des Premiumbereichs der Lehne Trendfolgestrategie. Leser des Börsenbriefs “Lehne’s MegaTrends” erhalten die Informationen als pdf per Email zugesandt.
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Artikel von: Stefan Lehne

Zu meiner Person

Mein Name ist Stefan Lehne, von Beruf bin ich Diplom-Kaufmann mit abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Schon während meines Studiums habe ich meine erste eigene Firma gegründet, mit 29 Jahren habe ich sie erfolgreich verkauft. Die Frage, wie ich den Verkaufserlös gewinnbringend an der Börse anlegen und mehren kann, brachte mich damals dazu, mich intensiver mit dem Thema Aktien und Börse zu befassen.

Bereits seit über 15 Jahren investiere ich nun in Aktien und Optionsscheine, auch viele andere Investments habe ich ausprobiert. Dabei musste ich immer wieder die Erfahrung machen, dass die meisten Börsenstrategien langfristig einfach nicht funktionieren. Dies möchte ich Ihnen ersparen. Deshalb habe ich beschlossen, meine Trendfolgestrategie öffentlich zu machen, die mich nunmehr seit 10 Jahren als gewinnbringende Börsenstrategie mit erstaunlichen Erfolgen begeistert.

Meine Trendfolge-Strategie verfolge ich mit echter Leidenschaft. Jeden Morgen analysiere ich die Charts "meiner Trendfolger" und suche die Besten der Besten für Sie heraus. In der Vergangenheit konnte ich selbst erleben, wie mit Trendfolge-Aktien in allen Marktphasen mittelfristig hohe Gewinne erzielt werden können. Mit Optionsscheinen auf solche Aktien können Sie aus einem überschaubaeren Anfangskapital ein echtes Vermögen machen.

Risikohinweise sowie Hinweise bzgl. Interessenkonflikten:
Ziel dieser Website ist es, Trendfolgestrategien vorzustellen. Die hier besprochenen Käufe von Aktien und Optionsscheinen finden in einem real bei einer deutschen Bank geführten Musterdepot statt. Sie können jedoch keine individuelle Anlageempfehlung oder Investmentberatung darstellen. Sie richten sich an eigenverantwortliche Anleger, die Chancen und Risikon von Aktien und Optionsscheinen einschätzen können. Aktien und Optionsscheine sind Investments, bei denen in extremen Fällen eine Position bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals sinken kann. Sollte ein Leser oder Abonnent dieser Seite aufgrund von hier getätigten Empfehlungen Anlageentscheidungen treffen, trägt er das volle Risiko der getätigten Investition selbst. In den hier vorgestellten Aktien und Optionsscheinen bin ich selbst investiert, in den Musterdepots mit mindestens 100% des angegebenen Kapitals.